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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg (Germanistik), Veranstaltung: Th.Bernhard. Die autobiographischen Texte, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine Biographie Thomas Bernhards, die ganz darauf verzichtet, die eine oder andere der zahlreichen Anekdoten anzubringen, die um kleinliche Skandale, um versteckte oder offene Beleidigungen, um Bezichtigung und Brüskierung durch Thomas Bernhard kreisen; kaum eine, die nicht davon berichtet, wie der verschrobene Dichter sich vor Besuch in einem seiner Häuser…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Philipps-Universität Marburg (Germanistik), Veranstaltung: Th.Bernhard. Die autobiographischen Texte, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum eine Biographie Thomas Bernhards, die ganz darauf verzichtet, die eine oder andere der zahlreichen Anekdoten anzubringen, die um kleinliche Skandale, um versteckte oder offene Beleidigungen, um Bezichtigung und Brüskierung durch Thomas Bernhard kreisen; kaum eine, die nicht davon berichtet, wie der verschrobene Dichter sich vor Besuch in einem seiner Häuser verschanzt oder ihn zuweilen ganz flieht. Und zweifellos tragen solche Darstellungen heute nicht unwesentlich zur Fixierung des Mythos Thomas Bernhard bei. Im Gestus des totalen Vorwurfs ist eine Bosheit aus Notwehr, eine Abwehr aus einer tiefen Verletzung heraus gerechtfertigt, so will man uns glauben machen. Dieses bernhardsche Verhältnis oder Missverhältnis zu seinen Mitmenschen soll in dieser Arbeit genauer betrachtet, überprüft, gegebenenfalls erweitert oder korrigiert werden. Das soll am Beispiel einer besonderen Form zwischenmenschlichen Miteinanders geschehen, am Beispiel von Freundschaft. Bestimmte ihrer Eigenschaften, so die These, sind eine Konstante im Werk Thomas Bernhards. Und so oft er sich verschlossen, abweisend, unfreundlich, ja schroff gibt, so zahlreich sind die Bezüge in seinen Schriften zum Thema Freundschaft, so bedeutend sind ihm die Freunde, dass er sie und seine Beziehung zu ihnen, immer wieder behandelt. Aus einem Zwang zur Beschränkung wird sich diese Arbeit auf zwei autobiographische Texte, „Wittgensteins Neffe“ und „Ja“ konzentrieren, beide Innenansichten von Freundschaft, wobei erstere Erzählung den Untertitel „Eine Freundschaft“ trägt, letztere, „Ja“, die bernhardsche Beziehung zum langjährigen Freund Karl Hennetmair zum Gegenstand hat. Nicht nur im Zusammenhang mit ihr, wird der Bericht eben jenes Karl Hennetmair, „Ein Jahr mit Thomas Bernhard“, interessant, als er sowohl Äußerungen Bernhards, als auch Einschätzungen Hennetmairs zum Themenkomplex enthält. Darüber hinaus ermöglicht das „versiegelte Tagebuch“ Hennetmairs, der keinen literarischen Effekt beabsichtigt, wenn auch erzielt hat, den Abgleich von Fiktion und Realität. Dabei werden Probleme des Lesens autobiographischer Literatur bedeutsam, wie sie in der Vermengung von Autor, Erzähler und Figur auftreten. Die Arbeit hält aber an der gemeinsamen Besprechung fest, in der Hoffnung, dass die Möglichkeit widerseitiger Ergänzung und Entsprechung, beruhend auf einem Konzept von Freundschaft bei Thomas Bernhard, das sich in Leben und Werk äußert, die Risiken der Verwechslung rechtfertigt. [...]