Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Münster, Veranstaltung: Hauptseminar: "Theorie und Praxis der Magie in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Kabbala, Kabbalistik, Mystik, Ursprung, Hermetismus, Gnosis, Alchemie, christliche Kabbala, Pico de la Mirandola, Johannes Reuchlin, Jakob Böhme. - Um einen Einblick in die kabbalistischen Gedankengänge der hier untersuchten spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Mystiker und Philosophen annähernd nachvollziehen zu können, ist es zunächst notwendig, einen Überblick über den mythologischen Ursprung und den frühen Verbreitungsweg der Kabbala in Europa zu erhalten. Die dabei grundlegenden urreligiösen Ursprünge aus dem ägyptisch-orientalischen Kulturraum sind hierbei die elementare Basis der Mythen, welche u.a. zur Herausbildung der jüdischen Geheimlehre führten. In Anbetracht der Komplexität dieses Themengebietes und des für den Inhalt des Seminars relevanten Zeitraums des mittelalterlich-neuzeitlichen Übergangs, kann dieser frühgeschichtliche Bereich jedoch nur zum besseren Verständnis späterer Vorgänge angeschnitten werden. Dem methodischen Vorgehen dieser Arbeit liegt zunächst ein begriffsgeschichtlicher Ansatz zugrunde. Bezüglich der zeitlichen Eingrenzung des bearbeiteten Bereiches erstreckt sich der Zeitraum, aus klärendem Anlaß und an Beispielen rückblickend, bis in die erwähnte kulturell-religiöse Frühgeschichte. Der Untersuchungsschwerpunkt liegt jedoch auf dem Bereich der christlich-europäischen Kabbala und in diesem Zusammenhang auf der (früh-)neuzeitlichen Form ihrer Ausdeutung. Anhand des Lebens und der Werke von Pico de la Mirandola, Johannes Reuchlin und Jakob Böhme werden beispielhaft deren Bezüge auf die kabbalistische Grundidee dargestellt. Ihre individuellen und z.T. auch aufeinander aufbauenden gedanklichen Weiterentwicklungen werden auf Grundlage der christlichen Lehre und des damit eng verbundenen politischen Umfeldes betrachtet. Das philosophische Werk Jakob Böhmes bildet hierbei sowohl den inhaltlichen Vertiefungsscherpunkt, als auch den zeitlichen Abschluß dieser Arbeit. Die thematische Untersuchung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Bereiche wie Hermetismus, Gnosis oder Alchemie, die in diesem Zusammenhang starke Berührungspunkte mit der Kabbala haben bzw. sich gegenseitig bedingen, können nicht oder nur in Ansätzen erklärend ausgeführt werden. Dies gilt ebenso für die Zahl der hier nicht genannten bedeutenden Kabbalisten und Mystiker.