"Collective order", kollektive Ordnung, nennt der Schweizer Fotograf Marius Born das urbane Leben Tokyos, das er in diesem Band dokumentiert. Seine Bilder zeigen ein System gesellschaftlicher Ordnung, das ihm fremd erscheint. Der Einzelne ordnet sich zwar dem Kollektiv unter, schafft sich aber auch individuelle Freiräume. Das Ordnungssystem geht soweit, dass selbst Obdachlose ihre Liegematten im Park streng geordnet ausrichten und Kinder beim Spielen im Freizeitpark Nummern für ihre Identifikation tragen. Born gelingt es, diese Ordnung in Bildern einzufangen, die trotz der kollektiven Enge, Freiräume zeigen. So wird der Weg in der nächtlichen U-Bahn, durch die tagsüber die Massen strömen, zum einsamen Spaziergang oder die Radfahrt im Park des Kaiserpalasts zu einer gemächlichen Landpartie.