Dieser Band versammelt Beiträge, die aus unterschiedlichen Perspektiven die vielfältigen Bemühungen um eine verbesserte Volksbildung im 18. Jahrhundert analysieren. Der Blick ist europäisch, wenngleich zwei Exponenten der Bildungsgeschichte im Mittelpunkt stehen, die im deutschsprachigen Raum agierten: Friedrich Eberhard von Rochow und Johann Heinrich Pestalozzi, die zum ersten Mal überhaupt komparativ erforscht werden. Die Studien eröffnen insofern einen neuen Blick auf das 18. Jahrhundert, als die Dynamik von pädagogischen Reform-absichten, Reformversuchen und einschlägigen Berichterstattungen und Debatten greifbarer werden und das Verständnis für die wachsenden Überzeugungen fördern, Erziehung und Bildung könnten soziale Probleme zukunftsgerichtet lösen. Aus diesen Vorstellungen heraus sollte sich die moderne Volksschule im 19. Jahrhundert in einem pragmatischen Prozess entwickeln, das heisst ohne eng an die Konzepte und Versuche des 18. Jahrhunderts gebunden zu sein.