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Dies ist die Geschichte von Danil, einem jungen Inuit aus Sibirien, und von Wika, die in Moskau aufgewachsen ist. Sie begegnen sich in Chaplino, dem Dorf am Ende der Welt, am Rande der Beringsee. Zwischen ihren Vätern kommt es zu einem erbitterten Streit. Wikas Vater befürwortet die Einrichtung eines "Internationalparks" auf dem Gebiet der Inui, während Danils Vater auf keinen Fall zum "Vorzeige-Eskimo" werden will und die Traditionen seiner Vorfahren bewahren möchte. Der Konflikt belastet auch die Freundschaft der beiden Kinder.

Produktbeschreibung
Dies ist die Geschichte von Danil, einem jungen Inuit aus Sibirien, und von Wika, die in Moskau aufgewachsen ist. Sie begegnen sich in Chaplino, dem Dorf am Ende der Welt, am Rande der Beringsee. Zwischen ihren Vätern kommt es zu einem erbitterten Streit. Wikas Vater befürwortet die Einrichtung eines "Internationalparks" auf dem Gebiet der Inui, während Danils Vater auf keinen Fall zum "Vorzeige-Eskimo" werden will und die Traditionen seiner Vorfahren bewahren möchte. Der Konflikt belastet auch die Freundschaft der beiden Kinder.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.10.1995

Für Europäer ist es das Ende der Welt, für die Inuit, die Einheimischen, beginnt hier das Leben. Tschukotka im äußersten Zipfel von Sibirien liegt fast am Nordpol. Fünfzig Grad Kälte und mehr sind keine Seltenheit. Wenn der Schneesturm tagelang tobt, sind die Menschen in ihren Häusern eingeschlossen. Die Eskimos sind Jäger, Sammler oder Rentierzüchter. Doch die Jagd hat sich verändert. Früher töteten sie nur so viel, wie sie selbst zu ihrer Ernährung brauchten, heute verdienen sich die Männer ihren Lebensunterhalt, indem sie in Mengen Walrosse und Wale als Futter für die Fuchsfarm erlegen.

Der Verhaltensforscher Erik Zimen hat wiederholt über die Jahre mit seiner Frau Mona bei den letzten Inuit in Sibirien gelebt. Er wollte ihre Kultur und Lebensweise kennenlernen und das, was ihnen durch unsere Zivilisation gefährlich wird. Erik Zimen setzt sich für den Beringa Internationalpark ein. Nur so, meint er, könnten die Inuit wieder zu der ihnen gemäßen Lebensform zurückfinden. Er hat Freunde gefunden unter den Robbenjägern und Nomaden, die im kurzen Sommer ihren Rentierherden nachziehen. Seine Erlebnisse sind der Hintergrund eines hinreißenden Jugendbuchs, das genau, aber nicht schulmeisterlich informiert, spannend ist und mit dem erzählenden Inuit Danil und der gleichaltrigen Wika aus Moskau zwei überzeugende Helden hat.

Danil will Robbenjäger werden wie der bewunderte Vater; schon jetzt, mit seinen dreizehn Jahren, führt er sein eigenes Schlittenhundegespann. Die Väter der Kinder waren einst Freunde, doch jetzt haben sie sich wegen ihrer unterschiedlichen Standpunkte verfeindet.

Zwischen Danil und Wika entwickelt sich eine scheue Liebe, die sich bei gefährlichen Abenteuern als zuverlässige Freundschaft bewährt. Danil erklärt der Freundin seine Welt, und mit dem Mädchen begreift auch der Leser, wie Inuit denken und wie sinnvoll ihr Verhalten am Rande des Eismeers ist. Mona Zimen hat die friedlichen wie die hochdramatischen Szenen dieses exotischen Lebens gemalt.

Ein Naturpark beiderseits der Beringstraße ist leider bisher nur ein schöner Plan. Dieses Buch könnte dazu beitragen, daß die Weltöffentlichkeit aufmerksam wird auf die Gefährdung dieser Region, die ja nicht nur Menschen betrifft, sondern auch Wale, Walrosse und andere Tiere.

MARIA FRISÉ Erik Zimen/Text, Mona Zimen/Ill.: "Die Welt am Ende der Welt". C. Bertelsmann Verlag, München 1995. 125 S., geb., 39,80DM. Ab 12 J.
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