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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Zur Ethik und Ästhetik mittelalterlicher Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschäftigung mit Fragen der Moral in Bezug auf mittelalterliche Texte stellt mit Sicherheit eine Herausforderung dar. Sowohl die Kontextabhängigkeit beziehungsweise Universalität der Moral selbst spielt dabei eine Rolle, als auch die nicht immer einfache Auslegung mittelalterlicher Texte, welche für eine ergiebige Analyse mit…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Universität Stuttgart (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Zur Ethik und Ästhetik mittelalterlicher Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Beschäftigung mit Fragen der Moral in Bezug auf mittelalterliche Texte stellt mit Sicherheit eine Herausforderung dar. Sowohl die Kontextabhängigkeit beziehungsweise Universalität der Moral selbst spielt dabei eine Rolle, als auch die nicht immer einfache Auslegung mittelalterlicher Texte, welche für eine ergiebige Analyse mit moralischen Kriterien unerlässlich ist. Eine besondere Herausforderung ist die Analyse von Kurzerzählungen, im Falle dieser Arbeit eines Schwank-Märes, da diesen oftmals ein fehlender moralischer Rahmen nachgesagt wird. Bei einem – aus Sicht der Beschäftigung mit der Interpretation – so offenen, auf unterschiedliche Art und Weise und aus verschiedenen Perspektiven interpretierten Text, wie ihn „Die Drei Mönche zu Kolmar“ darstellt, ist es für das Aufrechterhalten eines Sinnhorizonts von Bedeutung, einen solchen Text in einen Gattungs- und Diskurszusammenhang einzuordnen. Interessanterweise hat gerade im spezifischen Fall „Die Drei Mönche zu Kolmar“ die Einordnung in einen ebensolchen Zusammenhang zu ganz unterschiedlichen Interpretationen des Textes geführt. Dies scheint jedoch auch darauf zurückzuführen zu sein, dass die Gattungsgrenzen mittelalterlicher Kleinformen von Literatur sehr schwer zu bestimmen sind. Haug geht in seinem „Entwurf zur Theorie der mittelalterlichen Kurzerzählung“ sogar so weit, von „Erzählungen im gattungsfreien Raum“ zu sprechen, was bedeute, dass „man keinerlei Vorgaben“ habe, „die es dem Dichter und dem Publikum erlauben Sinn zu konstituieren, oder die zumindest auf einen Sinnhorizont verweisen würden.“ Das durch die Gattung vorhandene Sinndefizit werde dann durch Pro- und Epimythien ausgeglichen, welche auf den ersten Blick eine explizite Moral entwürfen und somit dem Text einen Sinn gäben. Über die Zuordnung des Textes „Die Drei Mönche zu Kolmar“ ist man sich nichtsdestotrotz weitestgehend einig und so wird die Erzählung meist zur Gattung der Schwänke oder der Schwank-Mären, einer spezifizierten Gattung der Mären, gezählt. Durch die Einordnung des Textes in eine Gattung oder Untergattung, soll ein erster Bezugsrahmen geschaffen werden, innerhalb dessen eine nähere Betrachtung der Erzählung möglich wird. Zu diesem Bezugsrahmen zählen neben der Gattungseinordnung auch ein kurzer Blick auf die Stoffgeschichte und die Spezifika der deutschen Fassung des Stoffes. Es soll in diesen Kapiteln jeweils schon ein Augenmerk darauf gelegt werden, welche moralisch-ethischen Implikationen sich ergeben.