Die ökonomischen, politischen und sozialen Umwälzungen der letzten Jahre stellen für die Soziologie eine Herausforderung dar. Wie die Transformation sozialistischer Gesellschaften und die Probleme der Globalisierung der Wirtschaft zeigen, scheint die Fähigkeit der Soziologie begrenzt, sozialen Wandel theoretisch zu fassen, empirisch zu beschreiben und kausal zu erklären. Es wird mithin die generelle Frage gestellt, in welchem Maße es der Soziologie gelingen kann, längerfristige Veränderungsprozesse für Gesellschaften und gesellschaftliche Teilbereiche zu diagnostizieren, ihre Richtung vorherzusagen oder für die Vergangenheit zu rekonstruieren. Folgende Themen und Fragestellungen werden untersucht: Woher stammen die Begriffe und Theorien, mit denen Soziologie längerfristige Entwicklungen wahrgenommen haben? In welchem Sinn haben allgemeine Theorieentwicklungen die Diagnosefähigkeit der Soziologie entfaltet oder behindert? Wie erfolgreich waren Diagnosen längerfristiger Entwicklungen in der Vergangenheit? In welchem Verhältnis stehen die Entwicklung von empirischen Beschreibungs- und methodischen Analysepotentialen zur Diagnosefähigkeit? Welche methodischen Mittel fördern und welche methodischen Probleme behindern die Diagnosefähigkeit der Soziologie? Wie selektiv ist die Rezeption soziologischer Entwicklungsanalysen und ihrer Deutungen in der Öffentlichkeit?
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