Arthur Conan Doyle ist als junger Arzt bestrebt, sich einen guten Ruf als Mediziner aufzubauen, da kommt es ihm gelegen, dass ihm ein ehemaliger Kommilitone eine Stelle in seiner gut gehenden Praxis anbietet. Doyles erste Patientin ist die bezaubernde Heather Grace, die zunächst mit Augenproblemen
zu ihm kommt. Doch bald wird klar, dass Heather ein ganz anderes Problem hat, sie wird von einem…mehrArthur Conan Doyle ist als junger Arzt bestrebt, sich einen guten Ruf als Mediziner aufzubauen, da kommt es ihm gelegen, dass ihm ein ehemaliger Kommilitone eine Stelle in seiner gut gehenden Praxis anbietet. Doyles erste Patientin ist die bezaubernde Heather Grace, die zunächst mit Augenproblemen zu ihm kommt. Doch bald wird klar, dass Heather ein ganz anderes Problem hat, sie wird von einem Radfahrer verfolgt, ist sich aber nicht sicher, ob sie sich das Ganze nicht nur einbildet. Doyle ruft seinen alten Mentor Dr. Bell zu Hilfe, der bereits früher mit der Polizei an Kriminalfällen gearbeitet hat.
Sherlock Holmes Geschichten gibt es ja inzwischen wie Sand am Meer, Autor David Pirie ist hier nun einen anderen Weg gegangen und beleuchtet den Schöpfer des großen Detektives selbst. Der reale Dr. Joseph Bell ist scheinbar die Vorlage für Holmes und die vorliegende Geschichte befaßt sich zunächst mit dem Kennenlernen von Doyle und Bell und ihrem Verhältnis zueinander im Lauf der Jahre. Nachdem Doyle den Methoden Bells als Student zunächst nur wenig abgewinnen kann, ändert sich das im Lauf der Zeit. Als Doyle mit Heather Graces Problemen konfrontiert wird, reist Bell an und versucht Licht in den Fall zu bringen, doch zunächst muß er Doyles Unschuld beweisen, der ganz unverschuldet in einen mysteriösen Mordfall verwickelt wird.
Bei all den Problemen und Rätseln die Doyle und Bell hier lösen, kann ein versierter Sherlock Holmes Fan natürlich ganz deutlich Parallelen zu den späteren Holmes-Geschichten, „Die einsame Radfahrerin“ und „Das gesprenkelte Band“ ziehen. Doyle fungiert hier quasi als Watson und füllt diese Rolle auch gelungen aus, trotzdem blieb er für mich ein wenig farblos.
Die Geschichte wird in Ich-Form aus der Sicht des gealterten Doyle erzählt, so dass man hier ein wenig das Gefühl hat, es handelt sich um autobiographische Erinnerungen, was vermutlich so vom Autor gewollt ist. Am Anfang ist die Erzählweise etwas gewöhnungsbedürftig, da Doyle in seinen Erinnerungen vor und zurück springt und auch gerade zu Beginn auf seine eigene häusliche Situation Bezug genommen wird, so dauert es eine ganze Weile, bis das Problem rund um Heather Grace überhaupt zum Tragen kommt. Die ganze Vorgeschichte ist nicht uninteressant und soll wohl auch das Verhältnis von Doyle und Bell beleuchten, aber man hätte das doch ein wenig straffen können, zumal sich die weiteren Ereignisse dann doch ziemlich überstürzen.
Die Atmosphäre ist sehr gut gelungen, düstere Wälder, ein unheimlicher Vermummter, eine hübsche Frau in Not, die um ihr Erbe gebracht werden soll, das sind typische Zutaten für einen spannenden viktorianischen Krimi, der zwar eindeutige Parallelen zu Holmes und Watson zeigt, aber auch mit dem Duo Doyle und Bell überzeugt!
FaziT: ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe über den Schöpfer von Sherlock Holmes! Die Geschichte ist spannend und mit viel viktorianischer Atmosphäre erzählt, lediglich der Auftakt ist ein wenig lang geraten und die eigentlichen Geschehnisse rund um die titelgebende Heather Grace geraten ein wenig ins Hintertreffen.