Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Koblenz-Landau, Veranstaltung: Themen und Motive. Verführer und Verführte., Sprache: Deutsch, Abstract: Schnell erfasst Dürrenmatt die Notlage der Menschen, von einer gerechten Gesellschaftsordnung noch einen weiten Schritt entfernt zu sein und äußert diese Erkenntnis – eingebettet in eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht: „Die Gerechtigkeit ist zweifellos etwas Grandioses, Niezuerreichendes, doch dann handkehrum eine selbstverständliche Kleinarbeit […]. Aber die Hoffnung bleibt, dass die Entwicklung der Menschheit […] den Menschen zur Vernunft zwingt. Das Verfluchte dabei ist nur, dass uns vielleicht verdammt wenig Zeit dazu übrig bleibt.“ In seinem Werk „Der Besuch der alten Dame“ äußert sich diese Einsicht in einer parodistischen Behandlung der Gerechtigkeit und der ausführender Instanzen, welche auf mehreren Ebenen des dramatischen Werks Anwendung findet. Betrachtet man die bestehende Literatur, die das Motiv der Gerechtigkeit in Dürrenmatts Werk „Der Besuch der alten Dame“ behandelt, so fällt auf, dass dies lediglich im Rahmen literarischer Untersuchungen zu anderen Thematiken stattfindet. Dies erfolgt bspw. im Zusammenhang mit der Betrachtung der Gerichtsthematik in der Literatur des 20. Jahrhunderts , mit der Analyse von Paro-die und Groteske in den Werken Dürrenmatts , mit der Untersuchung seiner Kriminalromane etc. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit parodistischen Elementen, sowie deren Einsatz und Gestaltung im dramatischen Werk findet jedoch nicht statt, sodass hauptsächlich im ersten Teil dieser Arbeit auf die Arbeiten verschiedener Autoren verwiesen wird, welches bei der Erarbeitung parodis-tischer Strukturen nur eingeschränkt erfolgt. Ziel der vorliegenden Arbeit jedoch soll sein, an ausgewählten Szenen des Dramas zu zeigen, auf welche Weise Dürrenmatt mit Hilfe des Bühnenbilds, der Sprache, etc. eine Parodie des Gerichts, sowie infolgedessen der Gerechtigkeit vornimmt.