Müßiggang und Faulheit werden vor allem seit der Neuzeit mit Unproduktivität gleichgesetzt und gesellschaftlich wie moralisch unter Bann gestellt. Industrielle Revolution und bürgerlicher Geist sehen in ihnen eine Gefahr für den Fortschritt und das allgemeine Glück. Wie es eine Tradition innerhalb der Literatur gibt, in der die Notwendigkeit der harten Arbeit als menschliche Tugend betont wird, existiert daneben eine viel ältere Tradition quer durch alle Literaturgattungen, in der dem Müßiggang und der Faulheit gehuldigt wird. Seit der Antike bedeutete Müßiggang Freiheit, eine Freiheit, die…mehr
Müßiggang und Faulheit werden vor allem seit der Neuzeit mit Unproduktivität gleichgesetzt und gesellschaftlich wie moralisch unter Bann gestellt. Industrielle Revolution und bürgerlicher Geist sehen in ihnen eine Gefahr für den Fortschritt und das allgemeine Glück. Wie es eine Tradition innerhalb der Literatur gibt, in der die Notwendigkeit der harten Arbeit als menschliche Tugend betont wird, existiert daneben eine viel ältere Tradition quer durch alle Literaturgattungen, in der dem Müßiggang und der Faulheit gehuldigt wird. Seit der Antike bedeutete Müßiggang Freiheit, eine Freiheit, die die griechischen Philosophen im Sinn hatten, als sie jede Form der körperlichen Arbeit ablehnten, um frei zu sein für ein selbstbestimmtes, kontemplatives Leben, mit dem Ziel des wahren Mensch-Seins im Sinne einer aufgeklärten und humanistischen Philosophie.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Eberhard Straub, geb. 1940, studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Archäologie. Der habilitierte Historiker war bis 1986 Feuilletonredakteur der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' und bis 1997 Pressereferent des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Heute lebt er als freier Journalist in Berlin.
Inhaltsangabe
Inhalt:Gisela Dischner: Melancholie und Müßiggang - Eine Zustandsbeschreibung // 7Eberhard Straub: Das Glück, das sich verweigert // 17Anna Karina Sennefelder und Georg Feitscher: Fernsehverweigerer und Techno-Philosophen. Mediale Muße bei Rainald Goetz, Adam Wilson und Jean-Philippe Toussaint // 31Michael Schäfer: »Dieser Beruf ist für uns zwar anstrengend, aber spitzenmäßig« Arbeit und Kynismus in Helge Schneiders Romanen // 57Leonhard Fuest: Toxische Muße. Von wirksamen Rückständen in Literatur und Theorie // 77Marc Hieronimus: Alles anhalten! Gébés »L' An 01« und die französische Décroissance-Bewegung // 99Carmen Ulrich: Topologien der Muße in Klaus Böldls Roman »Der nächtliche Lehrer« // 127Eleonore De Felip: »Der Himmel zieht Schuhe an ...« Zum kontemplativen Müßiggang bei Peter Waterhouse // 145Simela Delianidou: Lohnarbeit und kreativer Müßiggang in Irmgard Keuns »Gilgi« - eine von uns // 163Anne Kristin Tietenberg: Muße und Müßiggang als Inszenierung des Dandys. Charles Baudelaire, Thomas Mann und Sebastian Horsley // 185Jonathan Kassner: Aus dem Leben gehen: Aporien des Müßiggangs bei Musil und Proust // 203Christian Luckscheiter: Von besonderer geistiger Distinktion. Marcel Proust, Robert Walser und die Muße im Monopolkapitalismus // 225Claudia Löschner: Ohne Muße schreiben. Jakob von Gunten als verzweifelter Zeilenfüller und verhinderter Müßiggänger // 241Manuel Bauer: Taugenichtse, Unnütze und Müßiggänger. Zur Wirtschaftsanthropologie des bürgerlichen Realismus // 259Peter C. Pohl: Die Gattung der Müßiggänger. Freie Zeiten um 1800 und immaterielle Arbeit der Gegenwart // 279Björn Hayer: Von Glücksmärchen und Glückspilzen. Eduard Mörikes »Der Schatz« und »Das Stuttgarter Hutzelmännlein« // 307Lisa Heller: Die 'Insel der Fantasie'. Zum Müßiggang in Ludwig Tiecks »Des Lebens Überfluß« // 325Guglielmo Gabbiadini: Ehrenhafte Muße. Erinnerungs- und Glücksmotive in Wilhelm von Humboldts Alterssonetten // 347Magnus Wieland: Faulhelden. Figuren heroischer Faulheit // 375Schlussbemerkungen // 393
Inhalt:Gisela Dischner: Melancholie und Müßiggang - Eine Zustandsbeschreibung // 7Eberhard Straub: Das Glück, das sich verweigert // 17Anna Karina Sennefelder und Georg Feitscher: Fernsehverweigerer und Techno-Philosophen. Mediale Muße bei Rainald Goetz, Adam Wilson und Jean-Philippe Toussaint // 31Michael Schäfer: »Dieser Beruf ist für uns zwar anstrengend, aber spitzenmäßig« Arbeit und Kynismus in Helge Schneiders Romanen // 57Leonhard Fuest: Toxische Muße. Von wirksamen Rückständen in Literatur und Theorie // 77Marc Hieronimus: Alles anhalten! Gébés »L' An 01« und die französische Décroissance-Bewegung // 99Carmen Ulrich: Topologien der Muße in Klaus Böldls Roman »Der nächtliche Lehrer« // 127Eleonore De Felip: »Der Himmel zieht Schuhe an ...« Zum kontemplativen Müßiggang bei Peter Waterhouse // 145Simela Delianidou: Lohnarbeit und kreativer Müßiggang in Irmgard Keuns »Gilgi« - eine von uns // 163Anne Kristin Tietenberg: Muße und Müßiggang als Inszenierung des Dandys. Charles Baudelaire, Thomas Mann und Sebastian Horsley // 185Jonathan Kassner: Aus dem Leben gehen: Aporien des Müßiggangs bei Musil und Proust // 203Christian Luckscheiter: Von besonderer geistiger Distinktion. Marcel Proust, Robert Walser und die Muße im Monopolkapitalismus // 225Claudia Löschner: Ohne Muße schreiben. Jakob von Gunten als verzweifelter Zeilenfüller und verhinderter Müßiggänger // 241Manuel Bauer: Taugenichtse, Unnütze und Müßiggänger. Zur Wirtschaftsanthropologie des bürgerlichen Realismus // 259Peter C. Pohl: Die Gattung der Müßiggänger. Freie Zeiten um 1800 und immaterielle Arbeit der Gegenwart // 279Björn Hayer: Von Glücksmärchen und Glückspilzen. Eduard Mörikes »Der Schatz« und »Das Stuttgarter Hutzelmännlein« // 307Lisa Heller: Die 'Insel der Fantasie'. Zum Müßiggang in Ludwig Tiecks »Des Lebens Überfluß« // 325Guglielmo Gabbiadini: Ehrenhafte Muße. Erinnerungs- und Glücksmotive in Wilhelm von Humboldts Alterssonetten // 347Magnus Wieland: Faulhelden. Figuren heroischer Faulheit // 375Schlussbemerkungen // 393
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