Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Linguistik, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Diatopische Varietäten des Französischen, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff "Kreolisch", der als linguistischer Begriff zur Bezeichnung einer Sprache, aber in einem weiteren Sinne auch als Bezeichnung für Personen dient, leitet sich aus dem Spanischen ab1: "criollo", abgeleitet vom lateinischen Verbum "creare", bedeutet ´einheimisch´ oder ´eingeboren´. Mit diesem Begriff werden ursprünglich die in Südamerika geborenen Weißen bezeichnet, wobei es sich sowohl um Portugiesen als auch um Spanier handeln kann; es sind die Weißen, deren Geburtsort nicht im europäischen Mutterland liegt, sondern in der Kolonie. Heute dagegen wird dagegen je nach dem Ort, wo man sich befindet, Verschiedenes verstanden2: Während auf den Antillen die ursprüngliche Bedeutung "auf der Insel geborener Weißer europäischer Abstammung" erhalten geblieben ist, trifft man auf Réunion eine andere Definition an: Hier gilt als Kreole der auf der Insel geborene Einwohner europäischer oder afrikanischer Abstammung, der mit Hilfe der Bezeichnung "Kreole" den Indern und Chinesen auf der Insel gegenübergestellt wird. Auf Mauritius und den Seychellen dagegen wird der Begriff "Kreolisch" in einem dritten Sinne verwendet: Hier fallen unter "Kreolen" alle dunkelhäutigen Mischlinge und schwarze Nachfahren der ehemaligen Sklaven, ausgenommen sind also hier alle Weißen, die interessanterweise in der ursprünglichen Verwendungsweise des Begriffs - wie soeben dagelegt - die entscheidende Rolle spielen.