Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,3, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Migrationspolitik, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Arbeitsmigrationspolitik in Deutschland, ein Nachkriegsphänomen oder bereits eine lange deutsche Tradition?! Es gibt zwei Jahreszahlen, an denen die ersten Arbeitsmigrationsströme in Deutschland festgemacht werden. Das sind die Jahre 1955 und 1961, in denen die ersten italienischen und türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen. In der Literatur gibt es eine regelrechte Fixierung der Arbeitsmigrationspolitik auf die Nachkriegszeit. Allerdings hat es in Deutschland zu allen Zeiten Migrationsbewegungen und Arbeitsmigrationen gegeben. Daß es in Deutschland lange Traditionen mit ausländischen Arbeitskräften gab, ja, daß es nach 1945 nur eine zehnjährige Unterbrechung der massenhaften Ausländerbeschäftigung
gegeben hatte und von den letzten 100 Jahren mehr als 80 ein Ausländerproblem kannten, wurde weiterhin verdrängt.
Durch die Beschränkung auf die eher unverfängliche Phase der deutschen Geschichte werden Fragen nach Brüchen und Kontinuitäten in der gesellschaftlichen Konzeption von Arbeitsmigration im Rahmen der historischen Entwicklung des deutschen Nationalstaates , also Fragen, die auf die Zeit vor 1955 abzielen, nicht gestellt. Die Politik verstärkte die Wahrnehmung der sog. Stunde Null des Jahres 1955 nicht rein zufällig. Diese Zeitmarkierung war ein Bestandteil symbolischer Politik, der einen absoluten Bruch mit der belastenden Geschichte darstellen sollte. Doch diese Befreiung von der Geschichte hatte die paradoxe Folge, dass die historische Verdrängung zur Grundlage einer weitgehenden Rekonstruktion von überwunden geglaubten Gesellschaftsdiskursen und praktiken wurde. In dieser Arbeit soll deshalb der Frage In wieweit prägten und prägen die kolonialen Muster die deutsche Arbeitsmigrationpolitik? nachgegangen werden. Zuerst sollen die Begriffe `Kolonialismus` und `Migration` dargestellt werden. Im Anschluss daran werden die Jahre von 1880 bis 1919 in Bezug auf den deutschen Kolonialismus und die sich zeitgleich entwickelnde Arbeitsmigrationspolitik erläutert. Danach wird die Arbeitsmigrationspolitik ab 1955 bis 1970 untersucht und ggf. Parallelen zum ersten Zeitabschnitt herausgearbeitet. In Punkt 5 soll dann mit einem Resümee geendet werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
gegeben hatte und von den letzten 100 Jahren mehr als 80 ein Ausländerproblem kannten, wurde weiterhin verdrängt.
Durch die Beschränkung auf die eher unverfängliche Phase der deutschen Geschichte werden Fragen nach Brüchen und Kontinuitäten in der gesellschaftlichen Konzeption von Arbeitsmigration im Rahmen der historischen Entwicklung des deutschen Nationalstaates , also Fragen, die auf die Zeit vor 1955 abzielen, nicht gestellt. Die Politik verstärkte die Wahrnehmung der sog. Stunde Null des Jahres 1955 nicht rein zufällig. Diese Zeitmarkierung war ein Bestandteil symbolischer Politik, der einen absoluten Bruch mit der belastenden Geschichte darstellen sollte. Doch diese Befreiung von der Geschichte hatte die paradoxe Folge, dass die historische Verdrängung zur Grundlage einer weitgehenden Rekonstruktion von überwunden geglaubten Gesellschaftsdiskursen und praktiken wurde. In dieser Arbeit soll deshalb der Frage In wieweit prägten und prägen die kolonialen Muster die deutsche Arbeitsmigrationpolitik? nachgegangen werden. Zuerst sollen die Begriffe `Kolonialismus` und `Migration` dargestellt werden. Im Anschluss daran werden die Jahre von 1880 bis 1919 in Bezug auf den deutschen Kolonialismus und die sich zeitgleich entwickelnde Arbeitsmigrationspolitik erläutert. Danach wird die Arbeitsmigrationspolitik ab 1955 bis 1970 untersucht und ggf. Parallelen zum ersten Zeitabschnitt herausgearbeitet. In Punkt 5 soll dann mit einem Resümee geendet werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.