Für die Ausarbeitung seiner Gemälde gönnt sich Aris Kalaizis ungewöhnlich viel Zeit. Wie der Funke einer Idee basieren seine Bilder stets auf einer gesehenen Landschaft oder einem Schauplatz, nicht auf der vermeintlichen Geschichte. Ein erstes Fotodokument heftet er über sein Bett, um für Wochen und Monate davon zu träumen, bis sich die Bildszenerie allmählich entwickelt. Die Bild-Orte entlehnt er seiner Umwelt, schält sie aus ihr heraus, als seien die Hintergrundszenarien in seinen Bildern Monumente des Übersehenen. Hat der Künstler ein Bild in Angriff genommen, lässt er es in sich reifen, sich von ihm einnehmen und durchdringen. Dieser durch Langsamkeit gekennzeichnete Entstehungsprozess ist durchaus als Gegen-entwurf, als reife Skepsis gegenüber den Fließbanderzeugnissen postmoderner Malerei zu verstehen. Was dabei endlich entsteht, sind Bilder, die einen Taumel, eine gewisse Störung des inneren Gleichgewichts hervorrufen. Unsere gewohnte Ordnung ist in ihrer Festigkeit getroffen, denn viele Bildelemente sind mindestens zweideutig. Leben und Tod, Traum und Wirklichkeit fließen seltsam ineinander. Alles scheint aufgeladen mit einer seltsamen Heftigkeit, in einem höchst sinnlichen Klima voll raffinierter Kompositionen, in denen stets alles zugleich ist: Zauber, Anmut, Süße und Abgründigkeit. Die umfassende Monografie mit Schwerpunkt auf jüngeren Arbeiten der Jahre 2006-2008 beinhaltet zudem ein Werkverzeichnis aller Gemälde aus der Zeit 1995-2008.
"Bereits der erste Blick auf die fast fotorealistisch erscheinenden Werke zeigt: Aris Kalaizis beherrscht die Klaviatur der Malerei meisterhaft!" -- Die Welt
Die fotonahe Malerei des Leipziger Künstlers Aris Kalaizis beflügelt die Vorstellungskraft des Betrachters und entführt ihn an imaginäre Orte, deren rätselhafte Geschichten es zu entschlüsseln gilt. Mit virtuoser Genauigkeit entwirft er Szenarien, deren S