Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2,0, Universität Wien (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar Kinder- und Jugendliteratur, Sprache: Deutsch, Abstract: Hans Schlemper kritisierte 1968 in Folge der kommunikativen Wende die Unfähigkeit der Literatur, Schülern „wiederverwendbare Sprachmodelle an[zu]bieten, die der Lerner sich durch direkten Transfer in seine Sprechsituation verfügbar machen könne. “ Oberste Relevanz wurde vor allem der Konversation im Alltag beigemessen, Poetik im Gegensatz zu Sachthemen als unnütz und unbrauchbar für das Alltagsverstehen gebrandmarkt. Der Auseinandersetzung mit Literatur und damit natürlich auch mit Lyrik, haftete seit Zeiten der Grammatik-Übersetzungsmethode der Makel einer philantropischen Beschäftigung zu reinem Selbstzweck an. Der Wandel von muttersprachlich orientierter zu einer kulturkontrastiven fremdsprachlichen Germanistik brachte aber auch die Forderung nach bewusster Aneignung des Fremden in einem „didaktischen Prozeß von Fremd- und Selbsterfahrung “ mit sich. Interkulturelle Kommunikation und Kulturmündigkeit erschöpfe sich nicht in sprachlicher Kompetenz, sondern erfordere auch inhaltliche Kompetenz. Basis für die Spracharbeit sind also geeignete Inhalte, womit nun auch wieder literarische Texte und damit auch die Lyrik, ins Spiel gebracht werden.