Was wäre, wenn? Was wäre, wenn wir nach dem Tod unser Leben noch einmal leben könnten, aber an den vielen Abzweigungen der Biografie anders abbiegen würden? Welche Auswirkungen hätten kleine Änderungen? Führen alle große Entscheidungen zu großen Konsequenzen?
Ursula Todd ist schon dutzende Male
gestorben und immer wieder wird sie 1910 in die Familie des wohlhabenden Bankers Hugh Todd geboren.…mehrWas wäre, wenn? Was wäre, wenn wir nach dem Tod unser Leben noch einmal leben könnten, aber an den vielen Abzweigungen der Biografie anders abbiegen würden? Welche Auswirkungen hätten kleine Änderungen? Führen alle große Entscheidungen zu großen Konsequenzen?
Ursula Todd ist schon dutzende Male gestorben und immer wieder wird sie 1910 in die Familie des wohlhabenden Bankers Hugh Todd geboren. Jedes Mal nimmt sie ein kleines bisschen ihrer vorangegangenen Erfahrungen mit in die neue Existenz und entwickelt daraus ein Gespür, Unglücke zu vermeiden. Oder auch nicht. Die Würfel fallen jedes Mal ein wenig anders und manchmal ergeben sich gewaltige Folgen aus winzigen Änderungen.
Die auf den ersten Blick monotone Geschichte ist so raffiniert erzählt, dass an jeder Wendung neue Überraschungen lauern. Während bei „Ewig grüßt das Murmeltier“ der komische Inhalt im Vordergrund steht, ist „Life After Life“ deutlich tiefgründiger. Hier geht es um Fragen nach dem Schicksal, der Möglichkeit sein Leben grundlegend zu ändern und es in eine bestimmte Richtung zu lenken. Es geht um die Macht des Zufalls und um das, was unvermeidlich ist. Kann eine einzelne Person die Weltgeschichte ändern? Letztlich geht es auch um die Frage nach unserer Existenz und der Realität, denn es ist unmöglich zu beweisen, dass wir nicht alle in einem ewigen Kreislauf stecken. Es wäre eine Reinkarnation mit verändertem Vorzeichen, aber wie alle philosophischen Grundannahmen, nicht beweisbar.
Neben der stimmig und spannend erzählten Geschichte ist auch die Ausstattung äußerst gelungen. Die Sets wurden mit enormem Aufwand eingerichtet, genauso detailverliebt wie die stilecht geschneiderten Kostüme. Es gibt wunderbar symbolistische Bildideen, wie der fallende Schnee in den Sterbeszenen und einige der Protagonisten wachsen einem wirklich ans Herz. Erstaunlicherweise ist es gerade die Nebenrolle des Vaters Hugh, die sich mir am stärksten ins Gedächtnis gebrannt hat. Ihm gelingt es tatsächlich, in allen Varianten, trotz traumatischer Erlebnisse im Ersten Weltkrieg, ein erfülltes Leben zu führen. Man sollte genau darauf achten, wie er das macht. Denn vielleicht haben wir doch nur ein einziges Leben, um es auszuprobieren.
(Diese DVD wurde mir von Polyband kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)