Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Jura - Europarecht, Völkerrecht, Internationales Privatrecht, Note: 2, Georg-August-Universität Göttingen, Veranstaltung: Grundlagenseminar im Völkerrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit soll es sein, die geschichtliche Entwicklung der Souveränitätskonzeption darzulegen. Zunächst ist daher zu klären, was unter dem Begriff der Souveränität als solchem zu verstehen ist. Dies scheint auf den ersten Blick unschwer. Abgeleitet von lateinisch supremus bzw. französisch souveraineté, versteht man darunter im Allgemeinen die höchste, unabgeleitete, ihrerseits keinen weiteren fremden Bindungen unterliegende staatliche Herrschaftsgewalt. Im Speziellen jedoch gerät eine klare Aussage über den geläufigen Durchschnittsgehalt hinaus ungleich schwerer. Hier wird der Begriff vieldeutiger, indem er eine Aufspaltung erfährt. Nicht nur die höchste, unbeschränkte Gewalt bestimmter Rechtssubjekte innerhalb eines Staates, also die innere Souveränität ist gemeint, sondern es tritt auch eine äußere hinzu. Diese äußere Souveränität beschreibt die Unabhängigkeit und Gleichheit von Staaten untereinander und begrenzt gleichzeitig auch die Autorität des scheinbar keiner höheren Beschränkung unterworfenen innerstaatlichen Souveräns. Somit erlangt der Souveränitätsbegriff über das Staatsrecht hinaus seine für das Völkerrecht grundlegende Bedeutsamkeit. Nachfolgend soll gezeigt werden, unter welchen Einflüssen sich die Bedeutung des Wortes Souveränität wandelte. Einfluß hierauf nahmen nicht nur die politischen und historischen Verhältnisse, in denen der Begriff Verwendung fand und unter denen die maßgeblichen Denker ihn in ihren Theorien aufnahmen. Auch seine Entwicklung vom reinen deskriptiven Merkmal respektive einer politischen Vorstellung über die juristische Bestimmung bis hin zur realen Verwendung in der Staatenpraxis ist beachtlich. Die Souveränität wurde daher nicht von Gelehrten entdeckt, sondern vielmehr von historischen Machtkämpfen über Jahrhunderte geprägt und entwickelt.
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