Im transnationalen Migrationsmodell und seinen Nachfolgern manifestiert sich die kopernikanische Wende der Migrationsforschung: Migrant_innen und ihre Netzwerke sind nicht mehr Gegenstand (Objekt) der Sozialforschung, sondern werden als Träger_innen sozialer Welten (Subjekte) identifiziert und bilden den neuen analytischen Ausgangspunkt. Coretta Ehrenfeld lotet die philosophische Bedeutung dieser migrantischen Subjektivierung aus: Diese besteht unter anderem in der Kritik sozialtheoretischer Trägerschaft in nationalgesellschaftlicher Gestalt sowie infolgedessen in der begrifflichen Auflösung der Dichotomie zwischen sesshaft und migrantisch.