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Die Autorin dieser Untersuchung schildert in einem einleitenden, bewusst sehr persönlich gehaltenen Essay, dass sie nicht irgendwelche abstrakte Laborbedingungen zur Fragestellung leiteten. Der Leser erfährt, welche biografischen Voraussetzungen sie dazu veranlassten, sich mit der Hybris totalitären Geltungswahns auseinanderzusetzen. In dem Werk von Cathleen Pohl spielt die Figur des "Historizisten" eine tragende Rolle. Er ist jenes personalisierte Konstrukt, welches alles weiß, alles in die richtige Richtung bewegt und sich daher auch befugt wähnt, kritische Fragestellungen, Einwände und…mehr

Produktbeschreibung
Die Autorin dieser Untersuchung schildert in einem einleitenden, bewusst sehr persönlich gehaltenen Essay, dass sie nicht irgendwelche abstrakte Laborbedingungen zur Fragestellung leiteten. Der Leser erfährt, welche biografischen Voraussetzungen sie dazu veranlassten, sich mit der Hybris totalitären Geltungswahns auseinanderzusetzen. In dem Werk von Cathleen Pohl spielt die Figur des "Historizisten" eine tragende Rolle. Er ist jenes personalisierte Konstrukt, welches alles weiß, alles in die richtige Richtung bewegt und sich daher auch befugt wähnt, kritische Fragestellungen, Einwände und Alternativen nicht nur intellektuell zu bekämpfen, sondern auch rechtlich und physisch. Dieser Historizist hat, weil seine Lehre "wahr" ist, nicht nur die Erkenntnis, sondern auch die Moral auf seiner Seite. Er ist gewissermaßen die idealtypische Figur, in der die totalitäre und mit ihr die inhumane Hybris des 20. Jahrhunderts konzentriert ist. Sie in ihren Facetten zu enthüllen, zu beschreiben und zu kritisieren, ist das Verdienst der vorliegenden Arbeit. Die"totalitäre Versuchung"galt vielen mit dem Ende der DDR, des Warschauer Paktes und schließlich auch der Sowjetunion als definitiv überwunden. Manche postulierten sogar ein"Ende der Geschichte". Freilich zeigen Gegenwart und absehbare Zukunft, dass die Lehren aus dem Totalitarismus alles andere als nur historische Bedeutung haben. Auch wenn die das 20. Jahrhundert in Europa prägenden Ideologien endgültig delegitimiert sein mögen - die große Versuchung, das menschliche Individuum in geschichtliche Prokrustesbetten zu zwingen, es zu instrumentalisieren und seiner Mündigkeit zu berauben, bleibt eine stete Gefahr ...