Viele Tätigkeiten wirtschaftlicher Berufe sind komplex. Der Rechnungswesenunterricht muss diesen komplexen Anforderungen gerecht werden, denn Hauptziel des Rechnungswesenunterrichts ist die Entwicklung ökonomischer Handlungskompetenz. Für die Lernenden ist es notwendig, Handlungssicherheit bei Buchhaltungstechniken und zusätzlich ein Verständnis über ökonomische Zusammenhänge aufzubauen. Der derzeitige Rechnungswesenunterricht zeichnet sich durch eine vorwiegende lehrendenzentrierte Gestaltung aus, wodurch bei den Lernenden häufig Lernschwierigkeiten auftreten. Ausgehend von dieser Problemstellung ergibt sich die Frage, wie die Lehr-Lern-Prozesse im Rechnungswesenunterricht aufgrund der Erkenntnisse der Neurodidaktik gestaltet werden können, damit die Lernenden insbesondere ein tiefes Verstehen im Rechnungswesen aufbauen können und die Inhalte langfristig im Gedächtnis verankert werden. Dazu werden zuerst die neurobiologischen Grundlagen des Gehirns erläutert. Danach wird auf diemethodischen Gestaltungsmöglichkeiten der Lehr-Lern-Prozesse eingegangen. Anschließend werden neurodidaktische Lehr-Lern-Prinzipien analysiert und Implikationen für den Rechnungswesenunterricht abgeleitet.