In Deutschland wurden vergangenes Jahr 139 Frauen von ihren (Ex-)Partnern getötet, so die Polizeistatistik. Und jeden zweiten Tag gab es einen Tötungsversuch - die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen. Hunderte Kinder werden so jedes Jahr zu (Halb-)Waisen, viele sind Zeugen der Morde. Für das Buch zu Femiziden in Deutschland haben Julia Cruschwitz und Carolin Haentjes mit Wissenschaftler_innen, Kriminolog_innen, Polizist_innen, Sozialarbeiter_innen, Anwält_innen, Überlebenden, Zeugen und Angehörigen gesprochen und wissenschaftliche Studien analysiert. Ihr Buch zeigt: Femizide sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber es gibt sinnvolle Wege zu einem besseren Schutz von Frauen vor männlicher Gewalt - wir müssen sie nur endlich beschreiten.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Sehr informativ, aber auch plastisch erzählt findet Rezensentin Ramona Westhof dieses Buch der beiden Journalistinnen Julia Cruschwitz und Carolin Haentjes. Die beiden Autorinnen berichten in Reportagen von Gesprächen mit Überlebenden, Angehörigen und ExpertInnen, sie begutachten die (widersprüchliche) Rechtsprechung zu häuslicher Gewalt, und untersuchen die Lage der stets unterfinanzierten Frauenhäuser. Westhof erfährt, wie und wo Behörden versagen und was Politik und Justiz besser machen können.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Am Ende steht ihr Fazit: Viele Frauenmorde wären zu verhindern, wenn die Behörden die Taten ernster nehmen und Warnsignale nicht länger ignorieren würden! Mit ihrem Buch haben sie einen aufrüttelnden Beitrag dazu geleistet." EMMA Magazin 20211108