Wie gestalteten die Gläubigen in einem mehrkonfessionellen Gebiet ihr Zusammenleben im 18. Jahrhundert? Aus welchen Gründen entstanden konfessionelle Konflikte und wie wurden diese bewältigt? Die Studie sucht diese Fragen anhand der mehrkonfessionellen Reichsstadt Worms zu beantworten, in der Katholiken, Lutheraner und Reformierte zusammenlebten. Die Untersuchung richtet den Blick auf die Zeit nach dem Westfälischen Frieden von 1648 und analysiert spezifische Wormser Räume: die reformierte Gemeinde, Kirchenräume, Prozessionen und gemischtkonfessionelle Familien. Indem die Untersuchung ein allgemein friedliches Zusammenleben zwischen den christlichen Konfessionen nach 1648 mittels einer kombinativen Methodik hinterfragt, betritt sie Neuland und zeigt die Vielseitigkeit des Mit-, Neben- und Gegeneinanders der Konfessionskulturen in Worms auf. Die Analyse erfolgt auf einer breiten Quellenbasis und eröffnet Einsichten in die vielfältigen mehrkonfessionellen Auseinandersetzungen des 18. Jahrhunderts, in die verschiedenen Wege der Konfliktbewältigung und in die alltägliche Praxis mehrkonfessioneller Koexistenz. Dadurch gibt die Studie einen detaillierten Einblick in das Zusammenspiel von Konfession, Politik und Alltagspraxis in einer frühneuzeitlichen Reichsstadt im 18. Jahrhundert. Somit will das Buch einen kulturgeschichtlichen Beitrag zur Regional- wie Reichsgeschichte und zur Konfessionsforschung des 18. Jahrhunderts leisten. Carolin Katzer studierte Englisch, Geschichte und Bildungswissenschaften im Studiengang Bachelor und Master of Education an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der University of Glasgow. Im Sommer 2020 wurde sie über eine Arbeit zu den Wormser Konfessionskulturen in Mainz promoviert.
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