Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Stadt Berlin verfügt über fast 50 verschiedene Großsiedlungen, die in den vergangen Jahrzehnten sowohl im Westteil, als auch im Ostteil der Stadt entstanden sind (vgl. Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung 1994, S. 129). Nach der Wiedervereinigung schienen vor allem die Großsiedlungen der ehemaligen DDR eine riesige Erblast für die Bundesregierung zu sein, da ihre Errichtung zu einem Zeitpunkt erfolgte, wo in Westdeutschland die Nachteile dieser Siedlungsform bereits erkannt wurden. Für die Wohnraumversorgung der Menschen spielten die Großsiedlungen in Ostdeutschland aber dennoch eine wesentliche Rolle, da in den neuen Ländern ca. 25 Prozent aller Bewohner in Großsiedlungen lebten, während es in den alten Ländern lediglich 1,7 Prozent waren. Ein wesentliches Ziel derWohnungsbau- und Städtebaupolitik der Bundesregierung war, diesen Wohnungsbestand, der seit der Wiedervereinigung mit einer Vielzahl von demographischen, sozialen und ökonomischen Veränderungen zu kämpfen hatte, prinzipiell zu erhalten, sozial zu stabilisieren und städtebaulich weiterzuentwickeln (vgl. Liebmann 2004, S.45f). Berlin-Marzahn ist eines der interessantesten Beispiele für die so genannten "sozialistischen Wohngebiete", deren Gestaltung auf den Prinzipien des politischen Systems der ehemaligen DDR beruhte. Ihre Neuenstehung ist ein großer Aspekt der Stadtgeschichte von Berlin. Mit über 60.000 Wohneinheiten ist die Großsiedlung Marzahn die größte zusammenhängende Neubauwohnsiedlung Deutschlands (vgl. Fritsche/Lang o.J., S.18). Die Berliner Stadtpolitik ist daran interessiert, dass Großsiedlungsgebiet und dessen Wohnraum langfristig zu erhalten.18 Jahre nach der Wiedervereinigung sind viele Projekte, Programme und Maßnahmen in der Großsiedlung Marzahn umgesetzt worden, die einer genauen Analyse deren Wirkungsweise bedürfen. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag zu den heute bereits erkennbaren Wirkungen dieser städtebaulichen Projekte auf großräumiger Ebene leisten, um die gesamträumliche Entwicklung der Großsiedlung zu beurteilen. Kleinräumige Umsetzungen verschiedener Maßnahmen und räumliche Differenzierungen innerhalb der Großsiedlung sollen dabei weitestgehend unberücksichtigt bleiben .
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