Zurzeit stellt die kolumbianische Regierung tausende kostenlose Häuser für Gewaltopfer und Menschen, die in extremer Armut leben, bereit. Um diese Initiative zu unterstützen, hat das Kulturministerium in Partnerschaft mit den zwei Institutionen, UARIV - Behörde für die Achtung der Opfer und Wiedergutmachung und ANSPE - Nationale Behörde für die Überwindung der extremen Armut, das soziokulturelle Großprojekt GEMEINDE-IST Kunst, Bibliothek und Kultur initiiert. Zwischen Juli und November 2014 beteiligte ich mich am Projekt GEMEINDE-IST als Koordinatorin im Wohnviertel Altos de Betania. In diesem Bezirk entwickelte ich gemeinsam mit vier Künstlern, einer Sozialarbeiterin und unter der aktiven Beteiligung der Gemeinschaft verschiedene kulturelle Strategien. Die Hauptziele des Projekts waren, das Zugehörigkeitsgefühl der BewohnerInnen zu ihrem Wohnviertel zu stärken und das Zusammenleben zwischen den neuen BewohnernInnen zu verbessern. Mit dieser Publikation dokumentiere ich meine Beteiligung und meine Erfahrungen mit dem Projekt GEMEINDE-IST. Zum anderen analysiere ich kritisch dessen künstlerische Potenziale und setze mich mit den Grenzen solcher soziokultureller Projekte auseinander.