Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Diplomarbeit gehe ich der Fragestellung nach, welche Bedeutung der Beziehung im Zusammenhang mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung (im Folgenden BPS) zukommt. Insbesondere soll dabei aufgezeigt werden, was die Erwartung an eine Beziehung prägt, wie sie sich zwischen professionellem Helfer und Borderline-Patienten gestaltet und was sie im Einzelnen so außerordentlich schwierig, doch gleichzeitig unentbehrlich für das Gelingen des therapeutischen Prozesses macht. Die Beziehungsgestaltung als auch die Art der Beziehungsabbrüche im privaten Bereich lassen sich von denen auf therapeutischer Basis in ihrer Dramatik, Impulsivität und Intensität kaum voneinander unterscheiden, was die Vermutung nahe legt, dass eine ähnlich geartete elementare Erwartungshaltung der Patienten an die spezielle Art der helfenden Begegnung geknüpft ist. Auch jene, die gesamte Persönlichkeitsstruktur durchziehende Angst und der verzweifelte Kampf um deren Vermeidung hätten Angelpunkte einer Herangehensweise für die Diplomarbeit sein können, ebenso wie die Spaltung in "gut" und "böse" als zentralem Abwehrmechanismus. Ich habe meine Herangehensweise an das Thema Borderlinestörungen gewählt, weil Beziehung den Rahmen darstellt, in dem alle Aspekte der widerstreitenden Struktur der BPS am offensichtlichsten erscheinen, weil Beziehung selbst oft genug zum Auslöser für die Symptomatik wird und sowohl für die Entwicklung als auch für die Therapie der BPS die entscheidende Rolle spielt. Als ich mich für das Thema meiner Arbeit entschied, hatte ich schon einiges über die Psychodynamik der BPS in Erfahrung gebracht, da ich während des integrierten Praktikums in der sozialpsychiatrischen Ambulanz der Universitätsklinik in Hamburg, sowie in meiner jetzigen studienbegleitenden Tätigkeit in einer Rehaklinik oft mit Borderline-Patienten konfrontiert wurde und mich mit gängiger Literatur darüber auseinandergesetzt hatte. Die Aufnahme der so genannten "schwierigen" Patienten, zu denen vor allem die Borderliner zählen, lösen in der Regel äußerst gegensätzliche Motivationen im Team aus. Diese bewegen sich üblicherweise zwischen der Vorrausahnung einer Überforderung und der Neugierde auf eine Beziehungs-Herausforderung. So etwas wie Indifferenz ist selten zu spüren. In der Literatur wird ebenfalls schnell auf dasselbe Spannungsfeld hingewiesen. [...]
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