Der Neurologe und Psychiater Karl Bonhoeffer (1868-1948) war als Gutachterwährend des "Dritten Reichs" an Zwangssterilisationen beteiligt. Und trotzdemstellte er sich während seiner eigenen Sprechstunde gewissenhaft gegendiese Praxis, bekräftigte seinen Widerstand durch Kontakte zu den Gegnerndes "Euthanasie"-Programms der Nazis. Wie ist dieser Widerspruch zu deuten?Anhand seiner Lebenserinnerungen, Augenzeugenberichten und denRekonstruktionsversuchen seiner geistigen Umwelt wird der Neurologe undPsychiater Karl Bonhoeffer greifbar und sein manchmal unauffälliges Lebengewinnt deutlich an Konturen und Schärfe.Der Band enthält Vorträge von Dipl. Psych. Christina Härtel, Dorothea Jäkel(B. A.), Prof. Dr. med. Dag Moskopp, Dr. jur. Klaus von Dohnanyi, Dr. theol.Christian Nottmeier und Dr. phil. Thomas Beddies, die auf einem Symposiondes Vivantes-Klinikums im November 2008 gehalten wurden.