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Seit Derridas Untersuchung über Die Stimme und das Phänomen steht die Stimme in schlechtem Ruf. Sie trage die Schuld an der Geschichte des Phonozentrismus. In der Figur des Sich-sprechen-Hörens, so Derrida, liege die Illusion einer unmittelbaren Präsenz von Sinn - und damit das Trugbild des Subjekts in der abendländischen Metaphysik.Christiaan L. Hart Nibbrig geht in diesem Essay dem Phänomen der Stimme in der abendländischen Literatur und Philosophie nach. Er orientiert sich dabei weniger an Derrida als an Roland Barthes, der die Stimme als den »Rest« des Körpers in der Sprache bezeichnet…mehr

Produktbeschreibung
Seit Derridas Untersuchung über Die Stimme und das Phänomen steht die Stimme in schlechtem Ruf. Sie trage die Schuld an der Geschichte des Phonozentrismus. In der Figur des Sich-sprechen-Hörens, so Derrida, liege die Illusion einer unmittelbaren Präsenz von Sinn - und damit das Trugbild des Subjekts in der abendländischen Metaphysik.Christiaan L. Hart Nibbrig geht in diesem Essay dem Phänomen der Stimme in der abendländischen Literatur und Philosophie nach. Er orientiert sich dabei weniger an Derrida als an Roland Barthes, der die Stimme als den »Rest« des Körpers in der Sprache bezeichnet hatte: als etwas, das in der (stumm gelesenen, geschriebenen) Sprache eliminiert ist. Die Stimme hat ihren Ort an der Berührungsfläche von Signifikant und Signifikat. Sie ist nicht mehr Präsenz und noch nicht Repräsentation, nicht mehr ganz Körper und noch nicht ganz Geist. Das gibt ihr etwas Gespenstisches, Geisterhaftes.
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Autorenporträt
Christiaan L. Hart Nibbrig, Prof. Dr., geb. 1944, ist Literaturwissenschaftler und Essayist. Er lehrte von 1980 bis 2008 an der Universität Lausanne. Gastprofessuren in USA, Italien, Norwegen; Mitglied der Academia Europaea London.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Stimmen, die aus Texten sprechen, sind es, mit denen sich der Literaturwissenschaftler Christian Hart Nibbrig in diesem Essay beschäftigt. Literarische Texte, so seine These, erzeugen einen "von Stimmen erfüllten Resonanzraum", er empfiehlt, konsequent, ein "horchendes Lesen". Der Höhepunkt des Bandes findet sich, für den Rezensenten Sven Kramer jedenfalls, in der Lektüre von Friedrich Nietzsches "Die Klage der Ariadne". Dieser Text werde als Labyrinth ohne Ausweg lesbar, Nietzsche emanzipiert hier, wie Kramer referiert, "die Geisterstimmen von der Fixierung auf die Stimme des Autors". Hart Nibbrig, so der entscheidende Einwand des Rezensenten, stellt in gewisser Weise genau diese Fixierung wieder her, indem er hier nur eine Stimme sprechen lässt: seine eigene. Was Kramer vermisst, sind (ausgerechnet, möchte man doch sagen): Fußnoten, Zitatnachweise, Sekundärtexte und ein wissenschaftlicher Apparat. Der Rezensent deutet dies, sehr kritisch, als allzu "genialische Geste".

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