Goethes späte Romane formulieren eine tiefgreifende Sprachkritik und stellen damit die eigene Darstellungskapazität zur Disposition. Die von einer unauflösbaren Mehrdeutigkeit und einer beschränkten Aussagefähigkeit der Worte ausgehende sprachskeptische Grundhaltung Goethes führt im Fall der Wahlverwandtschaften und der Wanderjahre zur Konzeption eines offenen Kunstwerks. Christian Mittermüller rekonstruiert in detaillierten Textanalysen den bislang kaum wahrgenommenen Zusammenhang zwischen Sprachskepsis und Dichtungstheorie und eröffnet auf diese Weise einen neuen Zugang zu Goethes Spätwerk.
"Christian Mittermüller ist es in dieser Studie gelungen, die beiden Altersromane Goethes unter dem bisher wenig beachteten Gesichtspunkt des Zusammenhangs von Sprachskepsis und Dichtungstheorie zu betrachten und in kritischer Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand neue Deutungsperspektiven für Goethes Alterswerk zu eröffnen."
Henriette Herwig in: Goethe-Jahrbuch 125/2008
Henriette Herwig in: Goethe-Jahrbuch 125/2008