Spätestens seit seinem Oscar für »La grande bellezza« ist Paolo Sorrentino Italiens derzeit berühmtester Regisseur. Außergewöhnlich an seinen Arbeiten ist nicht allein die thematische Vielfalt, die von politischer Satire (»Il divo«, »Loro«) über Glaubensreflexionen (»The Young Pope«, »The New Pope«) bis hin zu Auseinandersetzungen mit dem Altern, der Selbstsuche sowie der Bedeutung von Kunst in der spätmodernen Gesellschaft reichen (»This Must Be The Place«, »La grande bellezza«, »Youth«). Mehr noch wird die internationale Rezeption von der bemerkenswerten ästhetischen Artistik des…mehr
Spätestens seit seinem Oscar für »La grande bellezza« ist Paolo Sorrentino Italiens derzeit berühmtester Regisseur. Außergewöhnlich an seinen Arbeiten ist nicht allein die thematische Vielfalt, die von politischer Satire (»Il divo«, »Loro«) über Glaubensreflexionen (»The Young Pope«, »The New Pope«) bis hin zu Auseinandersetzungen mit dem Altern, der Selbstsuche sowie der Bedeutung von Kunst in der spätmodernen Gesellschaft reichen (»This Must Be The Place«, »La grande bellezza«, »Youth«). Mehr noch wird die internationale Rezeption von der bemerkenswerten ästhetischen Artistik des Filmemachers angeregt. Sie spielt mit antiken Darstellungskonventionen genauso wie mit Zeugnissen der Popkultur, sie integriert Pathos und ironische Brechung, sie kombiniert postmoderne Süffisanz mit der Suche nach verlorener Schönheit und Wahrheit - dies bietet Anlass dazu, das uvre des Autorenfilmers in seiner Breite und Tiefe wissenschaftlich zu vermessen. Der vorliegende Band von Christian Alexius, Lucas Curstädt und Björn Hayer versammelt daher unterschiedliche Perspektiven auf ein zumindest im deutschsprachigen Raum bislang noch kaum erforschtes Werkpanorama.
Christian Alexius, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg und promoviert im Graduiertenkolleg »Konfigurationen des Films« der Goethe-Universität Frankfurt über Repräsentationen von Film und Filmgeschichte in zeitgenössischen Comics. Auf seiner Website sammlerdeskinos.de trägt er sogenannte 'cinephiliac moments' zusammen und fragt nach dem Nutzen cinephiler Praktiken für die Filmwissenschaft. Forschungsschwerpunkte: Geschichte, Theorie und Ästhetik des Films; Film und die anderen Künste; Cinephilie und Filmkultur.Lucas Curstädt, M.A., geb. 1991, hat zwischen 2013 und 2018 Filmwissenschaft und Philosophie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studiert. Seit April 2019 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn am Institut für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft angestellt und Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Forschungsschwerpunkt
e: Filmtheorie und -philosophie, Anthropomedialität, Ideologiekritik. Mit seinem Kanal »die zweite produktion« ist er wöchentlich auf YouTube zum Thema Filmgeschichte und Filmtheorie aktiv.Dr. Björn Hayer ist Literaturwissenschaftler und arbeitet neben seiner Tätigkeit als Dozent für Germanistik (Universität Koblenz-Landau) als Literatur-, Film- und Theaterkritiker, u.a. für die NZZ, der Freitag, Der Spiegel, Deutschlandfunk Kultur, Die Presse. Er ist Autor und Herausgeber verschiedener Bücher, darunter zur Gegenwartsliteratur, den Human-Animal Studies sowie zur Lyrikgeschichte.
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