Die Frage, inwieweit Devisenmarktinterventionen wirtschaftspolitisch intendierte Effekte auf die Wechselkursentwicklung ausüben, wird bis heute kontrovers diskutiert. Auf Grundlage einer mikrostrukturellen Modellierung des Devisenhandels lassen sich in diesem Zusammenhang neue Erkenntnisse ableiten, unter welchen Bedingungen eine effektive Beeinflussung des Wechselkurses durch Interventionen möglich ist. Ausgehend von den traditionellen Wirkungskanälen sterilisierter Devisenmarktinterventionen analysiert Christian Fürtjes, ob sich entsprechende Effekte in mikrostrukturellen Modellansätzen theoretisch ableiten lassen und empirisch belegbar sind. Hierbei zeigt er, dass sich sowohl auf Basis des Signalling- als auch des Koordinationskanals zumindest für die Interventionsmaßnahmen in den 1980er Jahren eine wirksame Beeinflussung des Wechselkurses nachweisen lässt, nicht jedoch für die aktuelleren Interventionsmaßnahmen z.B. in Japan oder der Schweiz.