Im Alexandria der Zeitenwende entstand mit der Sapientia Salomonis eine Relektüre der Schöpfungs- und Sündenfallgeschichte der Genesis. Dieser Rückgriff auf bestehende jüdische Schöpfungsvorstellungen war verbunden mit einer Hinwendung zu hellenistischer Terminologie und Gedankenwelt. In der vorliegenden Arbeit wird aufgezeigt, dass die jüdisch- hellenistische Theologie der Sapientia Salomonis in diesem Kontext eine Doppelstrategie zwischen Anpassung und Abgrenzung verfolgt. Die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Ursprung des Todes führt zu einer Differenzierung von physischem und eschatologischem Tod.