Im Verlauf des menschlichen Zusammenlebens kommt immer wieder die Frage nach der besten Staatsform und dem damit einhergehenden Maß an Gerechtigkeit auf. In Platons Dialog Der Staat wird in der Aristokratie, in ihrer speziellen platonischen Ausprägung, die beste Staatsform gesehen, in der einige Wenige mit dem Ziel bestmöglicher Gerechtigkeit das Leben der Menschen politisch verwalten. Im Namen dieser Gerechtigkeit entsteht von Zeile zu Zeile ein totalitär anmutendes Staatsgebilde, das letztlich für einige Menschen Vorteile bietet und für viele im Ausschluss aus der Gesellschaft endet. Platons Kritiker Karl Popper hat diese Lesart von Platon in seinem Werk Die offene Gesellschaft und ihre Feinde analysiert. Heute stellt sich in Europa wieder jene Frage. Vielen gilt die derzeitige Demokratie in ihrer oft überbürokratisierten Form mit mancher Tendenz zur Oligarchie als Auslaufmodell, zumal unter den Menschen längst kein Konsens darüber besteht, ob die Idee der globalen Gerechtigkeit weiter forciert werden soll, die von demokratischen Parteien sachte angestrebt wird, um die Ressourcen weltweit etwas gleicher zu verteilen. Im Gegenteil werden nationalistische Abschottungsneigungen wieder stärker. In den nächsten Jahren wird sich abzeichnen, welcher Weg des Zusammenlebens gewählt wird, die demokratische Staatsform mit dringend notwendigen Verbesserungen oder eine nationalistischere Staatsform moderner Prägung, nach dem Vorbild von Privatstädten, die wie Unternehmen gemanagt sind.
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