Tropische Ökosysteme stehen immer stärker unter agrarischer Nutzung. Die ursprüngliche Vegetation ist nahezu verschwunden. Die Orientierung am Weltmarkt spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein Beispiel ist die Côte d’Ivoire, die mittlerweile der weltweit größte Kakaoproduzent ist. Claudia Sültmann beschäftigt sich u.a. mit den Veränderungen der naturräumlichen Ausstattung des tropischen Südens der Côte d’Ivoire (Westafrika). Seit der Unabhängigkeit des westafrikanischen Staates 1960 ist eine Ausdehnung des Plantagenanbaus von Cash-Crops (v.a. Kakao, Kaffee, Kautschuk, Ölpalme) und ein Rückgang der Subsistenzwirtschaft, besonders im Hauptsiedlungsgebiet im Südwesten des Landes, zu verzeichnen. Neben der Zerstörung der ursprünglichen Vegetation ist mit dem Taï Nationalpark auch ein geschütztes Gebiet von anthropogenen Eingriffen bedroht.Durch die Auswertung von zwei Satellitenbildern aus den Jahren 1986 (Landsat-5 TM) und 2001 (Landsat-7 ETM+) sind sieben Landbedeckungsklassen identifiziert worden. Der anschließende Vergleich der Datensätze gibt Aufschluss über die Veränderungen der Landnutzung in den letzten 15 Jahren (Change Detection-Analysis). Hervorzuheben ist die extreme Dezimierung der Waldklasse (Primär- und Sekundärwald, Aufforstungen), die starke Expansion der Kakao- und Kaffeeanbauflächen und damit einhergehend die Ausdehnung der Siedlungsflächen.