Der Knabe Claus Henning Bachmann, geb. 1928, wird - zeitgleich mit seinem Heranwachsen - in einen Strudel ihm höchst unheimlich erscheinender Ereignisse hineingezogen. Unaufgeklärt über sein halbes Jüdischsein trifft ihn nicht nur die sich verschärfende Rassengesetzgebung der Nazis, sondern mehr noch das rätselhafte Verhalten seiner hilflos gegeneinander agierenden Eltern, das passive Erdulden einer von der im Grunde schwachen, sich dominant hysterisch gebenden Mutter inszenierten großbürgerlichen Theater-Fassade durch seinen unbewusst verehrten intellektuellen jüdischen Vater, den einst hochangesehenen Rechtsanwalt. Dieser in seinem Wirkungsfeld mehr und mehr beengte Mann spielt in dem Fassaden-Theater ohne tätiges Eingreifen mit, Schutz erhoffend durch seine Mischehe, das heißt von der arischen Ehefrau. Dieser Schutz wird ihm, wohl mit seinem lautlosen Einverständnis, von ihr aufgekündigt, als der Knabe zehn Jahre alt ist. Drei Jahre später sieht er seinen Vater, wie er gleich einem Stück Vieh, aber immer noch ein Herr, in den Tod transportiert wird. Nach der politischen Befreiung bricht die Krankheit aus, eine lebenslange Freiheitsberaubung.
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