'Constantinople' is narrative history at its very best: an intense, extraordinary tale of courage and cruelty, technological ingenuity, endurance and luck.
In the spring of 1453, the Ottoman Turks advanced on Constantinople in pursuit of an ancient Islamic dream: capturing the thousand-year-old capital of Christian Byzantium. During the siege that followed, a small band of badly organised defenders, outnumbered ten to one, confronted the might of the Ottoman army in a bitter contest fought on land, sea and underground, and directed by two remarkable men - Sultan Mehmet II and the Emperor Constantine XI. In the fevered religious atmosphere, heightened by the first massed use of artillery bombardment, both sides feared that the end of the world was nigh. The outcome of the siege, decided in a few short hours on 29 May 1453, is one of the great set-piece moments of world history.
In the spring of 1453, the Ottoman Turks advanced on Constantinople in pursuit of an ancient Islamic dream: capturing the thousand-year-old capital of Christian Byzantium. During the siege that followed, a small band of badly organised defenders, outnumbered ten to one, confronted the might of the Ottoman army in a bitter contest fought on land, sea and underground, and directed by two remarkable men - Sultan Mehmet II and the Emperor Constantine XI. In the fevered religious atmosphere, heightened by the first massed use of artillery bombardment, both sides feared that the end of the world was nigh. The outcome of the siege, decided in a few short hours on 29 May 1453, is one of the great set-piece moments of world history.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2008Schlachtgestammel
Man liest immer gern mit Schaudern vom Untergang großer Reiche, besonders, wenn man selbst gerade die Füße im Warmen hat. Die Belagerung und Erstürmung Konstantinopels durch die Osmanen im Frühjahr 1453 ist so etwas wie der Stein von Koh-i-Noor in diesem Düstergenre, weil in ihr alles zusammentrifft: das lange Siechtum und der rasche Tod; das Weltende hier, der große Anfang dort; die unbezwingbaren Mauern der Antike und die Kanonen der Moderne; die beiden Fraktionen der Christenheit, in Hass gespalten und doch Seite an Seite gegen die Ungläubigen kämpfend. Steven Runciman hat vor vierzig Jahren das abschließende und bis heute gültige Buch zum Thema geschrieben, aber die Geschichtsmühlen müssen natürlich weitermahlen, und so erzählt jetzt Runcimans Landsmann Roger Crowley die "Letzte Schlacht" noch einmal von vorn. Crowley ist überall da gut, wo es um die technische Seite der Belagerung geht, er weiß viel über die Feuerrohre des ungarischen Kanonengießers Urban und die Palisaden des Genuesen Giustiniani, und auch den Transport der Flotte Mehmets II. über Land vom Bosporus zum Goldenen Horn kann er anschaulich schildern. Aber die Vorgeschichte der Belagerung ist ihm kein genaueres Nachdenken wert, und darin liegt der eigentliche Pferdefuß dieses süffigen Buches. Es ist das alte Problem der Ereignisgeschichte: Weil sie nur das Ereignis sieht, versteht sie auch von ihm nicht genug. Auch ein Lektorat, etwa bei den Jahreszahlen - bei Crowley wird Konstantinopel 432 gegründet -, hätte dem Band gutgetan. Und selbst das wunderbare Zitat des persischen Dichters Sa'adi, das Mehmet II. nach dem Fall der Stadt gesprochen haben soll, fehlt in der letzten Schlacht: "Die Spinne webt die Vorhänge im Palast der Cäsaren, / die Eule ruft von Afrasiabs Türmen die Stunden aus." Es ist wahrhaftig ein Jammer. (Roger Crowley: "Konstantinopel 1453". Die letzte Schlacht. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, 284 S., br., 22,90 [Euro].) kil
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Man liest immer gern mit Schaudern vom Untergang großer Reiche, besonders, wenn man selbst gerade die Füße im Warmen hat. Die Belagerung und Erstürmung Konstantinopels durch die Osmanen im Frühjahr 1453 ist so etwas wie der Stein von Koh-i-Noor in diesem Düstergenre, weil in ihr alles zusammentrifft: das lange Siechtum und der rasche Tod; das Weltende hier, der große Anfang dort; die unbezwingbaren Mauern der Antike und die Kanonen der Moderne; die beiden Fraktionen der Christenheit, in Hass gespalten und doch Seite an Seite gegen die Ungläubigen kämpfend. Steven Runciman hat vor vierzig Jahren das abschließende und bis heute gültige Buch zum Thema geschrieben, aber die Geschichtsmühlen müssen natürlich weitermahlen, und so erzählt jetzt Runcimans Landsmann Roger Crowley die "Letzte Schlacht" noch einmal von vorn. Crowley ist überall da gut, wo es um die technische Seite der Belagerung geht, er weiß viel über die Feuerrohre des ungarischen Kanonengießers Urban und die Palisaden des Genuesen Giustiniani, und auch den Transport der Flotte Mehmets II. über Land vom Bosporus zum Goldenen Horn kann er anschaulich schildern. Aber die Vorgeschichte der Belagerung ist ihm kein genaueres Nachdenken wert, und darin liegt der eigentliche Pferdefuß dieses süffigen Buches. Es ist das alte Problem der Ereignisgeschichte: Weil sie nur das Ereignis sieht, versteht sie auch von ihm nicht genug. Auch ein Lektorat, etwa bei den Jahreszahlen - bei Crowley wird Konstantinopel 432 gegründet -, hätte dem Band gutgetan. Und selbst das wunderbare Zitat des persischen Dichters Sa'adi, das Mehmet II. nach dem Fall der Stadt gesprochen haben soll, fehlt in der letzten Schlacht: "Die Spinne webt die Vorhänge im Palast der Cäsaren, / die Eule ruft von Afrasiabs Türmen die Stunden aus." Es ist wahrhaftig ein Jammer. (Roger Crowley: "Konstantinopel 1453". Die letzte Schlacht. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2008, 284 S., br., 22,90 [Euro].) kil
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