Caveat creditor ¿ über die Risiken eines Kredits und dessen Zweckmäßigkeit hat sich der Kreditnehmer grundsätzlich selbst zu informieren. Dieser eherne Grundsatz, der lange Zeit für das Kreditrecht seine Gültigkeit behalten hat, wurde bereits durch die Rechtsprechung zur Finanzierung von Kapitalanlageimmobilien erschüttert. Bei kreditspezifischen Informationspflichten, also solchen Tatsachen, die die konkrete Ausgestaltung des Kreditvertrags und die Überlassung der Kaufkraft betreffen, verhalten sich Rechtsprechung und Forschung hingegen erheblich restriktiver. Jedoch gab es auch hier in der…mehr
Caveat creditor ¿ über die Risiken eines Kredits und dessen Zweckmäßigkeit hat sich der Kreditnehmer grundsätzlich selbst zu informieren. Dieser eherne Grundsatz, der lange Zeit für das Kreditrecht seine Gültigkeit behalten hat, wurde bereits durch die Rechtsprechung zur Finanzierung von Kapitalanlageimmobilien erschüttert. Bei kreditspezifischen Informationspflichten, also solchen Tatsachen, die die konkrete Ausgestaltung des Kreditvertrags und die Überlassung der Kaufkraft betreffen, verhalten sich Rechtsprechung und Forschung hingegen erheblich restriktiver. Jedoch gab es auch hier in der Vergangenheit durch einzelne Rechtsprechungen und verbraucherschutzrechtliche Regelungen Hinweise für ein Umdenken. Genau hieran knüpft das vorliegende Buch an, indem es die kreditspezifischen Risiken und Spezifika im Zusammenhang mit Informationspflichten näher beleuchtet. In diesem weniger intensiv behandelten Bereich der Forschung wird die Frage beantwortet, inwiefern ein System der kreditspezifischen Pflichten gefunden werden kann und wie dieses im Verhältnis zum gegenwärtigen Forschungsstand und zu anderen Rechtsgebieten steht. Es werden die konkreten Pflichten einer Bank zur Information über den Kreditvertrag in einem pragmatischen Modell aufbereitet. Somit wird eine hilfreiche Anleitung für Theorie und Praxis geschaffen. Neben den wesentlichen Voraussetzungen und Kriterien der Informationspflichten wird hierbei ebenfalls eine Antwort auf die Frage geliefert, ob der Bereich der kreditspezifischen Pflichten nur Flickwerk ist oder abhängig von bestimmten Produkten systematisch auf eine abstraktere Ebene geführt werden kann. Dabei wird letztlich Stellung dazu bezogen, welche Rechte und Pflichten den Vertragspartnern Bank und Kunde in einer Welt zunehmender Produktkomplexität zumutbar sind.
Cyrosch Kalateh wurde 1985 in Hildesheim (Niedersachsen) geboren. Nach seinem Abitur und dem Zivildienst absolvierte er von Oktober 2005 bis Februar 2010 ein Studium des Internationalen Wirtschaftsrechts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der University of the Western Cape (Südafrika) mit den Schwerpunkten Unternehmens- und Bankenrecht sowie Unternehmensbewertung und Rechnungslegung mit Abschluss als Dipl.-Wirtschaftsjurist (intern.). Seit Mai 2010 arbeitet der Autor bei der internationalen Unternehmensberatung Bain & Company, Inc. in Düsseldorf und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hier berät er Unternehmen der Banken- und Finanzbranche insbesondere zu Themen der Gesamtbank-, Digitalisierungs- und Vertriebsstrategie sowie zu verschiedenen Fragestellungen im Kreditbereich.
Inhaltsangabe
Teil 1: Einleitung und Methodik der Arbeit A. Einleitung B. Gang der Untersuchung Teil 2: Inhaltliche und terminologische Abgrenzung A. Einordnung und terminologische Abgrenzung der Informationspflichten innerhalb allgemeiner Schutzpflichten B. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung und Eingrenzung kreditwirtschaftlicher Grundlagen Teil 3: Grundlagen der Informationspflichten im Lichte kreditspezifischer Tatsachen A. Allgemeine zivilrechtliche und bankrechtliche Aufklärungs- und Beratungspflichten B. Bestehende Dogmatik der Aufklärungspflichten im Kreditrecht Teil 4: Aufklärungspflichten über kreditspezifische Risiken nach Kreditarten A. Allgemeine Grundsätze der Informationspflichten bei der Kreditvergabe mit kreditspezifischem Bezug B. Informationspflichten im Verbraucherkreditrecht C. Kreditspezifische Tatsachen und bereits bestehende Informationspflichten nach Kreditart D. Ergebnisse aus der vorangegangenen Untersuchung E. Erweiterung und Reflexion der Aufklärungspflichten auf Basis der gefundenen Ergebnisse Teil 5: Einflüsse weiterer Rechtsquellen auf die Entwicklung eines Systems der kreditspezifischen Aufklärungspflichten A. Anlagerecht B. Sonstige Quellen C. Potenzielle Erweiterung durch sonstige Rechtsquellen auf das bisher erarbeitete System kreditspezifischer Risiken Teil 6: Beratungspflichten im System kreditspezifischer Informationspflichten A. Bestandsaufnahme des Beratungsvertrages bei der Kreditvergabe, einschließlich kreditspezifischer Risiken B. Entwicklung eines Systems der Beratungspflichten bei kreditspezifischen Risiken Teil 7: Ein neues System kreditspezifischer Informationspflichten A. Zusammenfassung aller Ergebnisse zu kreditspezifischen Informationspflichten B. Informationspflichten entlang der Kreditarten nach dem neuen System der kreditspezifischen Informationspflichten Teil 8: Ausblick und Schlussworte zum System der kreditspezifischen Informationspflichten A. Relevanz des neuen Systems für die Bankenpraxis und Ausblick auf die kreditspezifischen Informationspflichten im Bankrecht B. Kernthesen der Arbeit und Schlussworte
Teil 1: Einleitung und Methodik der Arbeit A. Einleitung B. Gang der Untersuchung Teil 2: Inhaltliche und terminologische Abgrenzung A. Einordnung und terminologische Abgrenzung der Informationspflichten innerhalb allgemeiner Schutzpflichten B. Inhaltliche und terminologische Abgrenzung und Eingrenzung kreditwirtschaftlicher Grundlagen Teil 3: Grundlagen der Informationspflichten im Lichte kreditspezifischer Tatsachen A. Allgemeine zivilrechtliche und bankrechtliche Aufklärungs- und Beratungspflichten B. Bestehende Dogmatik der Aufklärungspflichten im Kreditrecht Teil 4: Aufklärungspflichten über kreditspezifische Risiken nach Kreditarten A. Allgemeine Grundsätze der Informationspflichten bei der Kreditvergabe mit kreditspezifischem Bezug B. Informationspflichten im Verbraucherkreditrecht C. Kreditspezifische Tatsachen und bereits bestehende Informationspflichten nach Kreditart D. Ergebnisse aus der vorangegangenen Untersuchung E. Erweiterung und Reflexion der Aufklärungspflichten auf Basis der gefundenen Ergebnisse Teil 5: Einflüsse weiterer Rechtsquellen auf die Entwicklung eines Systems der kreditspezifischen Aufklärungspflichten A. Anlagerecht B. Sonstige Quellen C. Potenzielle Erweiterung durch sonstige Rechtsquellen auf das bisher erarbeitete System kreditspezifischer Risiken Teil 6: Beratungspflichten im System kreditspezifischer Informationspflichten A. Bestandsaufnahme des Beratungsvertrages bei der Kreditvergabe, einschließlich kreditspezifischer Risiken B. Entwicklung eines Systems der Beratungspflichten bei kreditspezifischen Risiken Teil 7: Ein neues System kreditspezifischer Informationspflichten A. Zusammenfassung aller Ergebnisse zu kreditspezifischen Informationspflichten B. Informationspflichten entlang der Kreditarten nach dem neuen System der kreditspezifischen Informationspflichten Teil 8: Ausblick und Schlussworte zum System der kreditspezifischen Informationspflichten A. Relevanz des neuen Systems für die Bankenpraxis und Ausblick auf die kreditspezifischen Informationspflichten im Bankrecht B. Kernthesen der Arbeit und Schlussworte
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