Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Frauen, die in ihrer Vergangenheit in einer Paarbeziehung Gewalt durch ihren damaligen Partner erfahren haben. Auf der Grundlage von narrativ-biographischen Interviews mit betroffenen Frauen wird der Frage nachgegangen, wie diese mit ihren Erfahrungen umgehen und wie sie sie in ihre Lebensgeschichte einordnen. Wenngleich die Frauen das Opfer von Gewalt wurden, werden sie hier jedoch nicht auf diesen Opferstatus reduziert. Denn auch misshandelte Frauen sind mehr als Opfer. Sie sind Menschen mit einem Leben vor den Gewalterfahrungen, einem Leben abseits der Gewalterfahrungen und einem Leben nach den Gewalterfahrungen. Auf diesem Grundgedanken fußt die Untersuchung. Sie konzentriert sich auf die Frau als aktiv handelndes Subjekt, als Regisseurin ihres eigenen Lebens. Vor dem Hintergrund erziehungswissenschaftlicher Biographieforschung stellt sich damit die Frage nach biographischen Lernprozessen, Potentialen sowie den Selbst- und Weltbildern der misshandelten Frauen. Dabei wird die besondere Rolle von Schuld durch die Dekonstruktion des Schuldbegriffs herausgearbeitet und es werden auf dieser Grundlage drei verschiedene Muster hinsichtlich der Sinn- und Zusammenhangsbildung identifiziert: Das integrative, das tentativ-reflexive und das determinative Muster.
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