Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,0, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit steht Ruth Klügers literarische Art der Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit im Fokus. Dabei wird der Frage nach dem "Wie" des Erinnerns, das heißt: Klügers künstlerischen Verarbeitung ihrer erlebten Erfahrungen, nachgegangen. Zunächst soll der Begriff "Shoah" genauer definiert werden, da es als wichtig erachtet wird, den Grund für seine durchgehende Verwendung in dieser Arbeit zu erläutern. Anschließend wird die Gattung "Autobiographie" und der in der Forschung eingehend untersuchte autobiographische Erinnerungsprozess dargelegt. Danach wird der aktuelle Forschungsstand zu ihrem Werk "weiter leben. Eine Jugend" beleuchtet und der Inhalt zusammenfassend wiedergegeben. Den Schwerpunkt bildet sodann die Analyse des Buches in Bezug auf Klügers Erinnerungsarbeit. Dabei wird die Erzählstruktur und sprachliche Realisierung untersucht. In diesem Zusammenhang soll auch auf die drei Leitmotive "Gespenster", "Flucht" und "Feministische Perspektive", die sich wie ein roter Faden durch das Werk der Autorin ziehen, eingegangen werden. Im Fazit wird abschließend zusammengefasst, auf welche literarische Weise es Klüger gelingen konnte, Zeugnis über ihre Vergangenheit abzulegen."Je weiter wir uns von Ausschwitz entfernen, desto näher tritt dieses Ereignis, die Erinnerung an dieses Verbrechen an uns heran." Als eines der bedeutsamsten Erlebnisse im letzten Jahrhundert beherrscht der Massenmord an den europäischen Juden durch das nationalsozialistische Terrorregime trotz der zunehmenden zeitlichen Entfernung noch immer den literarischen Erinnerungsdiskurs. Insbesondere die Überlebenden der Shoah begannen sich mit ihrer NS-Vergangenheit ab den 1980er Jahren zu befassen. Auch die mittlerweile 84-jährige Autorin Ruth Klüger wagte 1992 erstmals den Versuch, ihr Trauma der unmittelbar erlebten nationalsozialistischen Herrschaft literarisch aufzuarbeiten. In ihrer Autobiographie "weiter leben. Eine Jugend" berichtet sie über ihre Kindheit in Wien, die Aufenthalte in drei Konzentrationslagern sowie das Leben nach der Shoah in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Ihr Erinnerungsbuch zählt heute zu den bedeutendsten literarischen Zeugnissen der Shoah-Literatur.
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