An wen dachten die großen Abenteurer, wenn sie in der kalten Polarnacht das Heimweh ergriff? Und warum zog es sie trotz der privaten Entbehrungen immer wieder ins Eis? In dieser Sammlung von Liebesbriefen und -geschichten erhält Roald Amundsen Briefe von einer heimlichen Verehrerin; die große Liebe zwischen Fridtjof Nansen und seiner Frau, der Sängerin Eva Sars, übersteht dank ihrer beider Korrespondenz all seine Expeditionen; Robert Pearys Frau Josephine und Tochter Marie müssen mit seiner bildhübschen Inuitgeliebten und dem Kind, das sie von ihm hat, einen Winter im Eis verbringen; und zwei gestrandete Entdeckungsreisende streiten sich um ein Foto mit 53 Frauen. Am Ende steht der ergreifende Abschiedsbrief von Robert Falcon Scott an seine Ehefrau, verfasst in der Einsicht, dass er nicht mehr lebend aus der Antarktis zurückkehren wird.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Günther Wessel findet die von Sigri Sandberg und Anders Bache herausgegebenen Briefe und Geschichten aus dem Eis zwar mitunter arg beschaulich, die Beigabe von historischen Fotos, Kartenmaterial und Tagebuchaufzeichnungen aber wirken dem entgegen, versichert er. Die Originalquellen machen ihm indes deutlich, welchen Herausforderungen Polarreisende wie Fridtjof Nansen (und seine daheimgebliebene Frau) oder auch Robert Scott sich gegenüber sahen, aber auch, wie die Liebe ihnen Hoffnung spendete und sie durchhalten ließ.
© Perlentaucher Medien GmbH
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