Der Ostseeraum als linguistisches Areal ist von besonderem Interesse. Er repräsentiert ein Gebiet mit außergewöhnlich engen Sprachkontakten, Mehrsprachigkeit und Sprachwandel. Die Sprachen des Ostseeraums weisen - typologisch betrachtet - sehr unterschiedliche und zum Teil "extreme" prosodische Strukturen auf. Mit Ausnahme der in diesem Gebiet gesprochenen slawischen Sprachen, einiger jiddischer Dialekte sowie der Sprachen der Romani besitzen alle anderen Sprachen eine Opposition zwischen kurzen und langen Vokalen und/oder Konsonanten. Es handelt sich hier um Sprachen, die typologisch sehr unterschiedliche Quantitätsstrukturen aufweisen und in mindestens acht verschiedene Typen eingeteilt werden können.