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Bucholtz' "Herkules" ist einer jener grossen Romane des Barockzeit- alters, die bis in die Goethezeit gewirkt haben. Noch für die "Schöne Seele" im Wilhelm Meister ist die Lektüre dieses Werkes ein unvergessliches Erlebnis. Zielbewusst hatte sich Bucholtz bei der Abfassung dieses Romans drei Aufgaben gestellt, deren Durchführung ihm in überraschender Weise gelang. Einmal knüpfte er in Erzählhaltung und Stoffwahl an die europäische Romantradition von Sidney, Barclay und Desmaret an und schuf somit das erste weitgespannte, in der Handlungsführung geschickt durchgearbeitete Erzählwerk des…mehr

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Produktbeschreibung
Bucholtz' "Herkules" ist einer jener grossen Romane des Barockzeit- alters, die bis in die Goethezeit gewirkt haben. Noch für die "Schöne Seele" im Wilhelm Meister ist die Lektüre dieses Werkes ein unvergessliches Erlebnis. Zielbewusst hatte sich Bucholtz bei der Abfassung dieses Romans drei Aufgaben gestellt, deren Durchführung ihm in überraschender Weise gelang. Einmal knüpfte er in Erzählhaltung und Stoffwahl an die europäische Romantradition von Sidney, Barclay und Desmaret an und schuf somit das erste weitgespannte, in der Handlungsführung geschickt durchgearbeitete Erzählwerk des deutschen Barock. Zweitens stellt er in bewusstem Gegensatz zu den oben erwähnten Vorbildern seinen Roman auf eine betont christliche Grundlage und kam damit dem wachsenden religiösen Bedürfnis der Zeitgenossen entgegen; er ebnete somit den Weg, auf dem ihm Grimmelshausen, Zesen und Anton Ulrich von Braunschweig folgten. Schliesslich trug Bucholtz durch die Einordnung der Handlung in nachweisbare geschichtliche Zusammenhänge, durch die Betonung des Nationalen und durch eine unzweideutige Moralauffassung wesentlich dazu bei, den Einfluss der 'schandsüchtigen' Amadisbücher zu brechen. Ausser der langen geistesgeschichtlichen Wirkung dieses Werkes ist also auch seine Stellung in der literarhistorischen Entwicklung des 17. Jahrhunderts von eminenter Bedeutung. Dem photomechanischen Nachdruck, der in vier Bänden erscheint, liegt die Erstauflage von 1659 zugrunde.