Joseph Ratzinger hat nie eine systematisch ausgearbeitete Erkenntnislehre vorgelegt. Andreas Jall entwickelt diese unter dem Leitbegriff der "Erfahrung von Offenbarung". Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts avanciert "Erfahrung" zu einem erkenntnistheoretischen Zentralbegriff in der Theologie. Ratzinger betont stets, dass Theologie nur "Hagiografie" sein kann, ein Nachdenken der Offenbarung Gottes. So aber ist einzige Quelle der Theologie die Erfahrung von Gottes konkret wahrnehmbarer Selbstoffenbarung - in der Kirche. Es zeichnet sich ein Erfahrungsbegriff ab, der Gottes Transzendenz bewahrend sich jedem theologischen Empirismus oder Subjektivismus verwehrt. In dieser Arbeit zieht Jall neben den Schriften Ratzingers auch dessen Biografie und Spiritualität als Quellen heran."
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