Im Osnabrücker Land ist es üblich, dass die lokalen Zeitungen zum Sonntag Betrachtungen der Pastoren abdrucken. Seit 1995 war auch ich mit einiger Regelmäßigkeit daran beteiligt. Zeitungsbetrachtungen sind für den Tag geschrieben. Allerdings kam es mir immer auch darauf an, mehr zu geben als leichte und freundliche Geschichtchen. Wenn die Gelegenheit gegeben wird, das Evangelium auch in der Zeitung zu verbreiten, dann sollte man das m.E. auch nutzen. Gewiss sieht die evangelische Rede in der Zeitung anders aus als auf der Kanzel. Und doch ist es eine Möglichkeit, den Glauben an Jesus Christus ins Gespräch zu bringen, mitten unter einem Strauß von ganz weltlichen Ereignissen und Berichten. Vorkommnisse des großen und kleinen Lebens bieten oft Anhaltspunkte, um die Sicht des christlichen Glaubens darzustellen. Sie sollten aber nicht als Aufhänger missverstanden werden. Christlicher Glaube hat immer auch das Bestreben, unser Leben und Denken zu prägen. Das sollte immer dialogisch geschehen, und auch so, dass das, was aktuell ist, stets zugleich auf einen über den Tag hinausweisenden Sinnzusammenhang bezogen ist.