Napoleons Krieszug im Jahre 1798 nach Ägypten war für die Kultur- und Geschichtsforschung von ungeahnter Bedeutung - eine Ägyptomanie erfasste Europa und die "neue" Kulturreise führte Bildungsreisende nicht mehr nach Italien, sondern nach Ägypten. In dieser Arbeit werden sieben bedeutende Ägypten-Reisende dargestellt. Viele dieser Reisenden waren schriftstellerisch tätig, entweder um Ägypten einem größeren Interessenskreis zugänglich zu machen, oder als Beleg der Authentizität des Erlebten. Einige Reiseberichte wurden mit Bildern der begleitenden Maler veröffentlicht, die pharaonische Monumente und die ägyptische Landschaft festhielten. Alle in dieser Arbeit behandelten Maler besuchten Ägypten und malten ihre Bilder aus eigener Anschauung. Biographien, Reiseberichte und Itinerare der einzelnen reiselustigen Persönlichkeiten werden in den Blick genommen. Untersucht wird, ob die Maler vor Ort malten oder Skizzen anfertigten und diese dann im Atelier in großen Bildern ausführten, aber auch wie diese Künstler die ägyptischen Denkmäler wahrnahmen bzw. inwieweit Zeichnungen der Realität entsprachen. Mittels der frühen Fotografien von Maxime du Camp und Frith sind in dieser Hinsicht Vergleiche möglich. Die Untersuchung der Wahrnehmung Ägyptens im 19. Jahrhundert durch malende Reisebegleiter erweist sich auch für die Wissenschaftsgeschichte als bedeutsam: Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder vermitteln Details, Stimmungen und Feinheiten, die eine Fotografie nicht wiedergeben kann, und dokumentieren, in welchem Zustand sich Denkmäler in Ägypten vor der "fotografischen Zeit" und auch zur Zeit der frühen Fotografie befanden - damit bilden sie wichtige Dokumente für die Anfänge des Fachgebietes Ägyptologie.
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