Im Rahmen dieser Studie soll ein Einblick in den sehr umfangreichen Themenkomplex der arbeitsmarktheoretischen Berücksichtigung der Heterogenität des Faktors Arbeit gegeben werden. Ausgewählte Heterogenitätsprofile werden anhand der neueren ökonomischen Arbeitsmarkttheorien der Neoklassik sowie der neueren sozialwissenschaftlichen Segmentationstheorien näher betrachtet. Ob das Heterogenitätsprofil des Faktors Arbeit als eine Ursache für das Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt angesehen werden muß, wird einer genaueren Untersuchung unterzogen, welche anhand verschiedener Untersuchungsthesen durchgeführt wird. Es wird mit Hilfe der Literatur die Frage geprüft, ob und inwieweit eine arbeitsmarkttheoretische Behandlung der Heterogenitätsprofilsaspekte in den Arbeitsmarkt- und Segmentationstheorien erfolgt. Des weiteren findet eine Einteilung der Heterogenitätsprofile in Gruppen statt. Auf dieser Basis wird der Versuch unternommen, bestimmte empirisch belegbare Merkmale wie z.B. Geschlecht, Alter oder Wirtschaftsbereich und bestimmte Gruppen von Merkmalen wie z.B. Alter und allgemeine Qualifikation oder Geschlecht und Familienstand auf ihre heterogenisierende Wirkung im Vergleich zu anderen Merkmalen bzw. Gruppen von Merkmalen zu überprüfen. Durch vorhandenes empirisches Datenmaterial kann aufgezeigt werden, daß der Arbeitsmarkt von der heterogenisierenden Wirkung einzelner Merkmale und bestimmter Merkmalsausprägungen des Faktors Arbeit beeinflußt wird. Was die heterogenisierende Wirkung nicht empirisch belegbarer Merkmale betrifft, so werden Personalauswahlprozesse als Hilfskonstruktionen zur Analyse dieser Wirkung herangezogen. Zu guter Letzt werden die erzielten theoretischen Ergebnisse auf eine Übereinstimmung mit den erhaltenen empirischen Ergebnissen überprüft. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob es für die Arbeitsmarktpolitik unter allen Umständen sinnvoll ist, bestimmte Formen merkmalsausprägungsbedingter Arbeitslosigkeit grundsätzlich und vorbehaltlos zu bekämpfen, oder ob das Auftreten solcher Formen von Arbeitslosigkeit nicht sogar in einer gewissen Weise wünschenwert sein und welcher potentielle Nutzen aus diesem Auftreten für die Arbeitsmarktpolitik gezogen werden kann.