Der bosnische Bürgerkrieg (1992-1995) hat die zivile Gesellschaft entzweit. Anja Sieber Egger untersucht, wie nach dem Krieg auf die Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen gesetzt wird, welche die ethnischen Gräben im serbischen Teil Bosnien-Herzegowinas überbrücken sollen. In den Blick rücken insbesondere die Deutungen von Frauen bei der Interpretation ihrer Kriegserfahrungen und -erinnerungen. Anhand biographischer Interviews und einer Analyse der sozialen Netzwerke wird gefragt, inwiefern sich die Geschlechterbeziehungen und die ethnischen Zugehörigkeitsgefühle durch den Krieg gewandelt haben und ob die Frauen dem international verbreiteten Bild entsprechen, das sie als besonders »friedliebende«, Versöhnung bringende »Brückenbauerinnen« in der Nachkriegszeit zeichnet.
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