Diese Arbeit beschäftigt sich mit Romanverbotsverfahren in der deutschen Rechtsprechung, insbesondere mit den Verfahren "Mephisto" und "Esra". Im Mittelpunkt steht das Spannungsverhältnis von allgemeinem Persönlichkeitsrecht und Kunstfreiheit. Hier ist der Verzicht auf eine Abwägung im Einzelfall nicht denkbar. In diese Abwägung müssen indessen auf beiden Seiten zahlreiche kunst- und persönlichkeitsspezifische Kriterien integriert werden. Die Möglichkeit der Verfremdung, als Negation der Erkennbarkeit, ist ein dem Schriftsteller im rechtlichen Sinne zumutbares Instrument, das Freiheit und Verantwortung im grundrechtlichen Kontext bestimmen sollte. Sie ist Bedingung des contrat fictionnel . Schließlich bewertet die Arbeit noch etwaige Zahlungsansprüche einer im Roman abgebildeten Person. Dabei darf bei der Prüfung eines Entschädigungsanspruchs das medienspezifische Argument der Prävention keine Rolle spielen.