Im Fokus dieses Buches stehen die SpezialistInnen des medizinischen Systems der indigenen Gemeinschaft der Mapuche in Chile, die machi. Diese verfügen über tiefgehendes rituelles, spirituelles und pharmazeutisches Wissen. Ursprünglich in ländlichen Gegenden beheimatet, leben viele Mapuche heute in der Stadt. Anhand von zwei Fallbeispielen wird die Praxis von in der Großstadt tätigen machi beschrieben. Diese wird geprägt von der Behandlung von Kranken, der Durchführung von Zeremonien sowie dem Schaffen von Arbeitsvoraussetzungen im urbanen Bereich. Die Hauptkomponenten ihrer Behandlungen sind Zeremonien und die Verwendung von therapeutisch nutzbaren Pflanzen. Die Migration vieler Mapuche in die Stadt brachte Prozesse des Kulturverlustes mit sich. Durch das Ausführen von Zeremonien im urbanen Bereich leisten machi einen enormen Beitrag zur Revitalisierung der Kultur der Mapuche. Folgende Strömungen hinsichtlich dem Neben- und Miteinander unterschiedlicher Kulturen prägen die Tätigkeiten der untersuchten machi: Zum einen das Bemühen, die eigene Kultur und das Heilwissen zu bewahren. Zum anderen erfolgt jedoch eine Öffnung der Kultur der Mapuche.