Die Erinnerung an das historische Sepharad und vor allem an die trikulturelle convivencia auf der mittelalterlichen Iberischen Halbinsel stehen derzeit in Spanien hoch im Kurs, verweisen sie doch scheinbar auf eine jahrhundertelange Tradition der Toleranz und Demokratie.Anna Lena Menny beleuchtet verschiedene Facetten der staatlichen Haltung gegenüber der jüdischen Minderheit und dem jüdischen Erbe. Sie fragt nach Kontinuitäten und Brüchen innerhalb des Untersuchungszeitraumes vom Franquismus bis in die Demokratie und arbeitet die enge Verschränkung von Erinnerungs-, Religions- und Außenpolitik heraus. Dabei ist eine zentrale These, dass der Tod des spanischen Diktators Franco im Jahr 1975 für die spanisch-jüdische Geschichte keine einschneidende Zäsur bedeutete.
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