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Die Sopranistin Anna Prohaska ist eine Künstlerin, die sich eingehend mit den Figuren, die sie als Interpretin verkörpert und mit deren Geschichte und Hintergründen, beschäftigt. Genau aus diesem Grunde liegt Anna Prohaska das Programm ihrer neuen CD auch so sehr am Herzen, denn es geht mit Dido und Kleopatra um zwei schöne, mächtige Frauen, denen wegen der Liebe weder Sieg noch Happy End beschieden war. Wohl deswegen habe sie Opernkomponisten von Cavalli bis Hasse zu herausragender Musik inspiriert.

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Produktbeschreibung
Die Sopranistin Anna Prohaska ist eine Künstlerin, die sich eingehend mit den Figuren, die sie als Interpretin verkörpert und mit deren Geschichte und Hintergründen, beschäftigt. Genau aus diesem Grunde liegt Anna Prohaska das Programm ihrer neuen CD auch so sehr am Herzen, denn es geht mit Dido und Kleopatra um zwei schöne, mächtige Frauen, denen wegen der Liebe weder Sieg noch Happy End beschieden war. Wohl deswegen habe sie Opernkomponisten von Cavalli bis Hasse zu herausragender Musik inspiriert.
Trackliste
CD
1Dido and Aeneas Z 626 (Oper in 3 Akten) (Auszug)
2Ah, Belinda, I am press'd with torment00:04:42
3Dido, Königin von Karthago (Oper) (Auszug)
4Giulio Cesare in Egitto (Julius Cäsar in Ägypten, Oper) (Auszug)
5The Tempest (Bühnenmusik) (Auszug)
6Curtain Tune00:05:08
7La Cleopatra (Oper) (Auszug)
8Giulio Cesare in Egitto (Julius Cäsar in Ägypten, Oper) (Auszug)
9The Tempest (Bühnenmusik) (Auszug)
10The Fairy Queen Z 629 (Oper in 5 Akten) (Auszug)
11Dido, Königin von Karthago (Oper) (Auszug)
12Infido Cupido00:02:12
13Agitato da Tempeste00:02:31
14Giulio Cesare HWV 17 (Julius Cäsar, Oper in 3 Akten) (Auszug)
15Se pietà di me non senti00:07:19
16Didone Abbandonata (Oper) (Auszug)
17Sonate concertante in Stil Moderno (Band 2) (Auszug)
18La Didone (Oper in 1 Prolog und 3 Akten) (Auszug)
19Marc'Antonio e Cleopatra (Oper) (Auszug)
20Passacaglia00:02:50
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2016

Kräftiger Tritt am Rande der Übersteuerung

Das Paradox einer erotischen Grabesstimme schien mit dem hingehauchten "Le soleil au zénith" in Serge Gainsbourgs "Sea, Sex and Sun" auf die Spitze getrieben. Nun versucht sich einer seiner musikalischen Erben, der Schwerenöter Benjamin Biolay, auf einem ganzen Album in diesem sehr speziellen Timbre. "Palermo Hollywood" (Barclay/Universal) leiht seinen Titel vom gleichnamigen Stadtteil von Buenos Aires, wo Biolay neue Inspiration gefunden hat. So montiert er Tango-Todesmelodien und Hiphop-Grooves mit schwermütigen Orchesterpassagen, die mal auf Piazzolla, mal auf Henry Mancini zurückverweisen. Es wird spanischer Flüstertüten-Sprechgesang aus dem Barrio eingestreut, so dass auch der Gedanke an Manu Chao nicht fernliegt, die Stücke drehen sich spielerisch um "Palermo Queens" oder den "Palermo Spleen". Dass ihnen letztlich doch immer alte Chansons zugrundeliegen, merkt man nur eben meist nicht so deutlich wie bei der "Ballade Française". Und wenn Biolay nach einer Zeile wie "Les filles sont belles, les filles sont libres" scheinbar gleichgültig hinterherhaucht: "Je suis fatigué, je suis ivre", lässt seine Stimmerotik das schiere Gegenteil vermuten.

wiel

*

Eine rohe Gitarre, eine dreckig schmachtende Orgel, ein in den Eingeweiden wühlender Bass und ein krachendes Schlagzeug - mehr braucht es nicht, um "My Way Home" (Yep Roc/H'Art), das neue Album von Eli Paperboy Reed, schon jetzt zur Gospelplatte des Jahres zu erklären. Der Mann singt, als ob ihm alle Höllenhunde auf den Fersen wären. Bis auf einen hat er sämtliche Songs selbst verfasst. Ungewöhnlich genug für ein Genre, das, wie dieses, stark der Tradition verpflichtet ist. Aber Reed hatte wohl auch nicht vor, es sich hier gemütlich einzurichten. Er verpasst der Musik vielmehr einen kräftigen Tritt in den Hintern, und das kleine Studio in Brooklyn, das Reed auf Vermittlung des Schlagzeugers Loren Humphrey entdeckte und mit einer Fülle von uraltem analogen Equipment ausgestattet hat, war genau der richtige Ort dafür. Stets am Rande der Übersteuerung kreischt und keucht Reed, der einst vom britischen Veteranen-Blatt "Mojo" zum "King of Rhythm & Soul" ausgerufen worden war, sich durch das knappe Song-Dutzend. Zum Schluss schaltet er mit dem elegischen "What Have We Done" einen Gang zurück - und lässt die Platte nach einer guten halben Stunde auf einem majestätischen Ton ausklingen.

roth

*

Der Blick in die Kataloge zeigt: Von Marina Prudenskaja, die zur Weltspitze der Mezzosoprane in Verdi-Partien gehört, gibt es zwar jede Menge Operngesamtaufnahmen, aber kein einziges Solo-Album. Shocking! Immerhin kann man jetzt dieser stolzen, kraftvollen, dabei stets kultivierten Stimme, die es in die Höhe und Helle zieht, knapp achtzehn Minuten lang allein zuhören. Mit der Pianistin Olga Gollej hat Prudenskaja die "Sieben Gedichte" op. 34 ihres russischen Landsmannes Sergej Tanejew, Meisterschüler von Peter Tschaikowsky, aufgenommen (Dabringhaus & Grimm/MDG). Das Album heißt "Piano Quintett - Poems", die Lied-Texte stammen von Jakow Polonski. "Das letzte Gespräch" verflicht Stimme und Klavier ganz dicht nach dem Paradigma motivisch-thematischer Arbeit; "Nacht auf der Krim" könnte in seiner Lebenslust-Emphase und dem dekorativen Überschuss die Klavierfassung eines Orchesterliedes von Richard Strauss sein; "Die Maske" dagegen ist ein lässig-mondäner Walzer. Ergänzt werden diese Kleinodien von Tanejews monumentalem Klavierquintett op. 30 mit Olga Gollej und dem Leipziger Streichquartett - die vorerst wohl letzte Aufnahme des Quartetts mit seinem Primarius Stefan Arzberger, der immer noch in New York festsitzt und auf sein strafrechtliches Verfahren wartet.

jbm.

*

Auch die dekorativste Barockmusik rutscht noch leichter ins Ohr rein und wieder raus, wenn sie nett verpackt wird. Anna Prohaska, die zur Weltspitze der Koloratursoprane rechnet, nutzt das geschickt aus. Sie schmachtet uns aus sieben verschiedenen ganzseitigen Fotos an im Booklet ihres neuen Konzeptalbums "Serpent & Fire" (Alpha/Note 1), teils mit Schlangen tätowiert, teils vergoldet, halb Karthager-, halb Ägypterkönigin, kurzum: Show pur. Doch drinnen gibt es wahre Schätze zu entdecken! Ein ausgefallenes Repertoire aus Trouvaillen und Überraschungen wird verklammert von einer Idee, so wie Prohaska es liebt und früher schon ab und zu für Deutsche Grammophon produziert hatte. Hier reihen sich elf lamentosekundensatte, koloraturglitzernde, auch blockflötenumspielte Arien aus diversen Dido- oder Kleopatra-Opern wie Perlen auf einer Kette. Prohaskas unverwechselbare Luxusstimme mit der leicht verhauchten Höhe wird vom Ensemble Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini auf Rosen gebettet. Sie singt Händel, Purcell, Antonio Sartorio, Francesco Cavalli und Daniele da Castrovillari und, besonders fein, zwei windgepeitschte Sturm-Arien, eine von Johann Adolf Hasse, eine andere von Christoph Graupner, der einmal beinahe statt Bach Thomaskantor geworden wäre.

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