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Mehr noch als die Pop-Art, die auch wegen der Sammlung Ludwig besonders intensiv in Europa rezipiert wurde, repräsentiert die fotorealistische Malerei und Skulptur das gewissermaßen typisch amerikanische Element in der westlichen Nachkriegskunst. Sie entfaltet in der Folge breite Wirkung in der internationalen Kunstszene, wurde aber zugleich unmittelbar nach ihrem ersten Aufscheinen gerade aus europäischer Perspektive heftig kritisiert. Damit ist die Rezeptionsgeschichte der Realismusströmungen um 1970 ein besonderes Beispiel für die Verquickung von Kunst mit Kunstkritik und Politik. Die…mehr

Produktbeschreibung
Mehr noch als die Pop-Art, die auch wegen der Sammlung Ludwig besonders intensiv in Europa rezipiert wurde, repräsentiert die fotorealistische Malerei und Skulptur das gewissermaßen typisch amerikanische Element in der westlichen Nachkriegskunst. Sie entfaltet in der Folge breite Wirkung in der internationalen Kunstszene, wurde aber zugleich unmittelbar nach ihrem ersten Aufscheinen gerade aus europäischer Perspektive heftig kritisiert. Damit ist die Rezeptionsgeschichte der Realismusströmungen um 1970 ein besonderes Beispiel für die Verquickung von Kunst mit Kunstkritik und Politik. Die Bildwelt der Politik löst sich spätestens zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte des Visuellen von der Kunst und entwickelt eigene Bildsysteme. Dabei spielt es durchaus eine Rolle, dass es in den 1970er Jahren noch ein wort-wörtlich weiter Weg in die USA war. Man stand erst ganz am Anfang einer umfassenden und zeitgleichen Wirkmacht der Bilder, wie sie uns heute als selbstverständlich erscheint.Die Publikation stellt die amerikanischen Bildwelten um 1970 in einen umfassenden kultur- und kunstanthropologischen Zusammenhang und dokumentiert zugleich die Ausstellung Hyper Real im Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen. Mit dem Reprint eines Interviews von Wolfgang Becker mit Peter Ludwig.
Autorenporträt
Uwe M. Schneede, geboren 1939, war bis 1991 Professor für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und von 1991 bis 2006 Direktor der Hamburger Kunsthalle.